Samstag, 9. Mai 2020

Michelle Cuevas: Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief (Rezension)


Der elfjährigen Stella läuft das ungewöhnlichste Haustier aller Zeiten zu: ein kleines schwarzes Loch. Kurzerhand nennt sie es Larry. Und Larry hat großen Hunger. Enorm praktisch, findet Stella: Ab ins schwarze Loch mit den kratzigen Pullis, weg mit den Hausaufgaben, dem ekligen Rosenkohl und weg mit allem, was sie schmerzlich an ihren verstorbenen Vater erinnert. 
Doch dann verschwindet der Familienhund in Larry unendlichem galaktischen Bauch. Stella muss ihn retten! Mit einer Badewanne als Raumschiff begibt sie sich auf eine wilde Reise durch das Universum. 
Mit echtem Loch im Cover und vielen witzigen Illustrationen!
Wolltest du immer schon wissen wie es ist wenn man in ein Schwarzes Loch gezogen wird?
Nun, ich weiß nicht, ob es tatsächlich so ist, ich selbst war noch nie in einem SCHWARZEN LOCH (und habe auch nicht vor mich dorthin freiwillig zu begeben), aber Stella und ihr Bruder wissen es. Und ihre Erfahrungen kann man in DER TAG, AN DEM MIR EIN KLEINES SCHWARZES LOCH ZULIEF, ein skurriles Kinderbuch, bei dem ich (schon wegen des Titels) nicht widerstehen kann. 
Wo waren eigentlich Bücher dieser Art, als ICH ein Kind war? 
Das Buch ist schräg und witzig, Stella ist sehr sympathisch (wenn auch manchmal etwas altklug, aber nicht auf unangenehme Weise) und es gibt viele Stellen die sowohl Kinder als auch Erwachsene herzlich lachen lassen (natürlich an unterschiedlichen Stellen, aber es ist schön, wenn ein offensichtliches Kinderbuch auch einen Erwachsenen berühren kann).
Aber ... und das ist das überraschende ... das Buch hat tatsächlich auch Tiefgang. Es geht nicht nur darum, dass ein kleines schwarzes Loch Dinge verschlingt die man nicht mag (Rosenkohl, von Tanten gestrickte Pullover, nerviges Spielzeug des Bruders, Bilder...) und auch Probleme dadurch verschwinden (und Erinnerungen). Es geht auch um die Verarbeitung des Themas Tods. Und jenseits allen Witzen und komischen Situationen ist DER TAG .... (erwarte nicht, dass ich den Titel ständig ausschreibe ...) ein ernstes Buch, das auch zum Nachdenken anregt und mich sogar zum Weinen brachte.

Einfühlsam, tiefgründig und sehr kreativ ... eine außergewöhnliche Auseinandersetzung mit dem Tod.
Nicht nur für Kinder.

Und sollte dir tatsächlich mal ein kleines schwarzes Loch zulaufen findest du in diesem Buch allerlei (vermutlich) hilfreiche Tipps, wie du es erziehen kannst.

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