Mittwoch, 22. Januar 2020

Rob Reef: Tod eines Geistes (Rezension)

England 1938. Auf Slane House, dem idyllisch am River Dart gelegenen Landsitz der Baronets of Durbar, laufen die Vorbereitungen für die Hochzeit von Lady Penelope Hatton und Sir Perceval Holmes auf Hochtouren. Die Familie und ihre engsten Freunde sind bereits anwesend, als ein Mord geschieht, der einer alten Gespensterlegende neues Leben einhaucht. Selbst der als Trauzeuge eingeladene Literaturprofessor und Gelegenheitsdetektiv John Stableford ist zunächst von der logischen Unmöglichkeit des Verbrechens verblüfft. Als er sich endlich gemeinsam mit seiner Frau Harriet und dem Brautpaar auf die Suche nach dem Täter macht, geschieht ein zweiter Mord ...
Tod eines Geistes ist nicht der erste Krimi der Reihe, aber der erste, den ich gelesen habe, und vermutlich auch der letzte.
Es handelt sich um einen klassischen Whodonit mit klassischer Handlung (der geheimnisvolle Mord im geschlossenen Raum) und hätte mir durchaus gefallen können. Allein der Titel macht schon neugierig (aber es ist nichts Übernatürliches im Spiel, soviel erlaube ich mir zu verraten).
Ein überschaubarer Schauplatz, überschaubare Charaktere und unerwartete (und unterhaltsame) Anspielungen auf die Krimiliteratur.
Aber ... etwas hat gefehlt. Mir fehlte der Zugang zu Stapleford und seinen Freunden. Es war leidlich unterhaltsam und ich gebe zu, dass ich mich gelangweilt habe (vor dem Mord) und mich kurzfristig unterhalten gefühlt habe, aber das Außergewöhnliche hat irgendwie gefehlt.
Gut, die Anspielungen auf diverse Genrekrimis und der Hinweis in welchem Teil des Buches man sich befindet sind ganz witzig, aber da ich mit den Personen nicht warm geworden bin (auf mich wirkten sie zu unpersönlich, oder klischeehaft ... ein bisschen mehr Skurrilität hätte nicht geschadet), ist der Funke nicht auf mich über gegangen.
Ich mag Krimis dieser Art, aber dieser hat mich enttäuscht. Gut geschrieben, eine gute Thematik, aber ... zu routiniert, irgend etwas fehlt.

Und die Kindle-Version ist schlecht ausgeführt. Zeilenumbrüche passen nicht, es gibt Rechtschreibfehler (ziemlich oft werden Wörter auseinander gerissen, dass man überlegen muss, bis man das Wort erkennen kann und sogar ganze Absätze des vorherigen Teils mitten im Text.

Potential für einen echten unterhaltsamen (und witzigen) Krimi wäre vorhanden gewesen, aber ... es wirkt zu kalt.

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