Donnerstag, 1. November 2018

Franz Hafermeyer: Das Extrawurscht-Manöver

Privatschnüffler Sven Schäfer macht sich heftige Vorwürfe, als er auf die Leiche der vermissten Iris Gulden stößt. Denn obwohl er seit Tagen nach ihr sucht, konnte er sie nicht retten. Der einzige Zeuge bessert seine Laune auch nicht gerade, es handelt sich nämlich um einen ziemlich verfressenen Mops. Doch halt - warum nicht vorgeben, es gäbe tatsächlich jemand, der den Mord beobachtet hat? Verständlicherweise reagiert Kommissarin Elsa Dorn ein wenig skeptisch, als Schäfer ihr seinen Plan präsentiert. Doch Schäfers Finte erweist sich als ungeahnt schlagkräftig ... und bringt bald Mops, Schäfer und Elsa in Gefahr.
Das ist bereits der dritte Fall der Ermittler Schäfer und Dorn, aber der erste, den ich gelesen habe. Cover und Titel haben mich sofort angesprochen, aber ich muss zugeben, dass ich ganz andere Erwartungen an den Inhalt hatte. Vielleicht liegt das auch daran, dass man gewisse Vorurteile hat (sorry Schwaben). Ich dachte an einen amüsanten Kriminalfall mit schwäbischem Flair (und Dialekt). Und ich dachte auch, dass der Mops eine größere Rolle hätte. Bekommen habe ich etwas ganz anderes (und keinen Dialekt, worüber ich allerdings auch ganz froh bin). Es geht um Menschenhandel und der Fall wird nicht amüsant sondern realistisch erzählt, spannend und humorlos (was kein Nachteil bei der Thematik ist). Der Autor schafft eine authentische Atmosphäre mit Augsburger Lokalcolorit (auch wenn einige Örtlichkeiten seiner Fantasie entspringen ... dennoch könnten sie so auch in der Realität existieren). Trotz des schweren Themas gelingt dem Autor eine leichte Erzählweise, bei der es schwer fällt, das Buch zur Seite zu legen. Auch macht es Spaß eigene Vermutungen anzustellen, Verdächtige gibt es genug und obwohl ich schnell einen Verdacht hatte, lag ich dich falsch. Ich gebe zu, dass mir das Buch zwar gefallen hat und ich die beiden Ermittler auch gern gewonnen habe, aber da ich mit anderen Erwartungen an das Extrawurscht-Manöver herangegangen bin, hat es ein paar Seiten gebraucht, bis ich mich auf den Roman eingelassen habe.
(Rezensionsexemplar)

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