Freitag, 7. November 2025

Kate Fagan: Die drei Leben der Cate Kay (Rezension)

Cate Kay ist ein Phänomen: Ihre Romantrilogie wurde zum internationalen Bestseller und gefeierten Hollywood-Film. Doch ihre wahre Identität ist ein gut gehütetes Geheimnis. Was niemand ahnt: Hinter Cate verbirgt sich Cass Ford, und hinter Cass verbirgt sich Annie, ein Mädchen aus der Kleinstadt mit einem tragischen Geheimnis. Jetzt, in ihrer Villa in den Hollywood Hills, schreibt sie ihre Memoiren. Zum ersten Mal erzählt sie, was damals wirklich geschah - und setzt damit nicht nur ihre Anonymität, sondern auch ihre Existenz aufs Spiel.
Der Klappentext hat mich sofort gefangen genommen, ich wollte dieses Buch lesen, und als ich angefangen habe ... wollte ich nicht mehr aufhören. Aber jetzt bin ich fertig und muss sagen, dass ich eigentlich keine Ahnung habe was ich da gelesen habe. Die Handlung, bzw. Cate Kays Biografie las sich wie die Biografie einer realen Person, und nie wusste man, was als nächstes passiert, wobei ... passiert ist nicht viel. Fagan nutzt die Struktur ihres Roman, um von Entscheidungen, Zufällen, verpassten Chancen und der Frage zu erzählen, wer wir sein könnten, wenn uns kleine Momente in andere Richtungen lenkten. Da gibt es Annie und ihre beste Freundin Amanda, das Kernstück der Handlung um die sich immer wieder alles dreht. Dann gibt es Cass, die Cate Kay ist, was niemand weiß und dann ist natürlich Erfolgsautorin Cate Kay, von der niemand weiß wer sie ist. Erzählt wird die Entstehungsgeschichte Cate Kays, nicht nur aus der Sicht von Annie/Cass/Cate. Wegbegleiter wie Amanda oder Ryan, eine berühmte Schauspielerin, die in der Verfilmung des Cate Kay-Bestsellers eine Rolle spielt, oder Sidney, Cate Kays Anwältin. Nichts wirkt konstruiert; vielmehr entfaltet sich ein Mosaik, das Stück für Stück ein vollständigeres Bild von Cate ergibt und nach und nach auch das Geheimnis ihrer Identität löst.
Inhaltlich bewegt sich der Roman zwischen leiser Melancholie und hoffnungsvollen Momenten. Leserinnen, die gern zwischen Realität und Möglichkeit wandern, werden Freude an dem subtilen Spiel mit Identität und Zeit haben. Man kann sich leicht in den kurzen Kapiteln verlieren, behält aber trotzdem den Gesamtüberblick. Anfangs mag das gewöhnungsbedürftig sein, aber es fällt nicht schwer sich auf den angenehmen Stil der Autorin einzulassen.
DIE DREI LEBEN DER CATE KAY ist eine unkonventionelle, sehr berührende Geschichte über komplexe Frauen, eine Art Coming of Age (und Coming out) über Schuld, Liebe, Identität und die Kunst des Erzählens. Ein Buch das mir gut gefallen hat, auch wenn ich mir immer noch nicht sicher bin, was ich da eigentlich gelesen habe. Aber ich erlaube mir, das einfach so stehen zu lassen. Ein ungewöhnliches Buch muss damit umgehen können.

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