Über die Weihnachtsfeiertage kehrt die Psychologin und Ermittlerin Beatrice Adela Bradley ihrer Heimatstadt London den Rücken zu und besucht ihren frisch vermählten Neffen. In seinem Haus in den malerischen Cotswolds versammeln sich schon die Weihnachtsgäste, doch in die gelöste Stimmung mischen sich böse Gerüchte: nacheinander erhalten die Dorfbewohner aus unbekannter Quelle Drohbriefe, während sich im nahegelegenen Wald seltsame Vorfälle ereignen. Dann fallen die Temperaturen, über die Hügel legt sich der Schnee – und eine Leiche wird entdeckt. Mrs. Bradley übernimmt den Fall, aber sie muss einen raffinierten Plan aushecken, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und den Schuldigen zu finden...
Gladys Mitchell schrieb 66 Romane mit der mehr oder weniger unsympathischen Hobbydetektivin Adela Bradley. DAS GEHEIMNIS DER WEISSEN WEIHNACHT ist meines Wissens erst der zweite Band, der ins Deutsche übersetzt wurde. Warum es sich dabei auch um einen Weihnachtskrimi handelt weiß wohl nur der Verlag. Irgendwie war ich in Weihnachtsstimmung, sonst hätte ich mir das Buch wohl nicht zugelegt, nachdem mir der andere auf deutsch erschienene Band, GEHEIMNIS AM WEIHNACHTSABEND, nicht so zugesagt hat. DAS GEHEIMNIS DER WEISSEN WEIHNACHT dagegen hat mich gut unterhalten. Es wird sehr schneereich und ich konnte mir das gut vorstellen. Da wünscht man sich auch gleich eingeschneit zu werden (muss ja nicht gleich mit Mord sein). Gladys Mitchell bietet also einen klassischen Whodunit. Eine Gruppe von Menschen ist eingeschneit und fast abgeschnitten von der Umwelt. Ein Toter wird gefunden und dann nehmen die Ermittlungen ihren Lauf. Und ich fand diese höchst amüsant. Wer Action erwartet, wird wohl eher enttäuscht werden, da passieren nur hin und wieder ein paar Unfälle, Leute kommen ins Krankenhaus (okay, eine Person kommt ins Krankenhaus) und ansonsten gibt es familiäre Verwicklungen, Verdächtigungen und eigentlich sehr amüsante Ermittlungen, bei denen ich manchmal das Gefühl habe, dass sie schon sehr an den Haaren herbeigezogen sind. Aber vielleicht erhöht das den Spaßfaktor des Romans, den man am Besten auf einer einsamen Hütte vor dem Kamin lesen sollte.
Der Roman lebt von Mitchells trockenem Humor und ihren prägnanten Beobachtungen menschlicher Eigenheiten. Gerade in den Dialogen funkelt ihr Witz, und viele Nebenfiguren bleiben ebenfalls lebendig im Gedächtnis.
DAS GEHEIMNIS DER WEISSEN WEIHNACHT ist ein atmosphärischer, unterhaltsamer (gemütlicher) Krimi für alle, die psychologisch geprägte Rätselgeschichten mögen. Und auch wenn man vielleicht bei Mrs Bradley sofort an Miss Marple denken muss ... zwischen beiden liegen Welten (nicht nur in der Person, auch der Herangehensweise ihrer Verbrechensaufklärung).
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