Zudem spitzt sich die Lage zu, als der vom Dauerregen stark angeschwollene Fluss über die Ufer tritt. Vom Hochwasser eingeschlossen und von der Außenwelt abgeschnitten, kommt eine schreckliche Wahrheit ans Licht und die grausamen Morde gehen weiter...
DER JUDAS-SCHREIN ist, nach DAS EULENTOR, der zweite "LOVECRAFT"-Roman den ich von Andreas Gruber gelesen habe. Nachdem mich DAS EULENTOR etwas enttäuscht hatte, bin ich, nachdem ich viele positive Meinungen gehört und gelesen habe, tatsächlich unvoreingenommen an den Judas-Schrein herangegangen. Vielleicht habe ich mich auch ein bisschen gefreut, denn das Cover ist ja schon einmal vielversprechend (aber das war es beim Eulentor auch). Und vorweg gesagt: Für Zartbesaitete ist das nichts. Es beginnt wie ein abartiger Krimi, und erst nach und nach entwickelt sich eine beklemmende Atmosphäre, die dadurch bedingt ist, dass man zwar nach Grein am Gebirge und Umgebung hinein kommt, aber dann, aufgrund der Wetterlage nicht mehr hinaus. Und so baut sich langsam der Spannungsbogen auf. Vielleicht ein bisschen zu langsam, da sich der Anfang zwar kurzzeitig als interessant herausstellt, dann aber etwas zäh voran schreitet. Das Szenario ist gut konstruiert: Die düstere Atmosphäre in den alten Häusern, die ständige Bedrohung durch das Unwetter und vor allem der Schauplatz des von der Umwelt abgeschnittenen Dorfes ... und dann kommt das Monster. Nun, ganz so schlimm ist es nicht, da kann man Gruber zu Gute halten, dass er es dabei wie Lovecraft handhabt: Sehr subtil... und doch Gänsehauterzeugend.
Mein Problem mit der Story: Ich fand es etwas unausgegoren und stark konzentriert. Als Krimi hätte es gut funktioniert, als Thriller auch, selbst ohne cthullhuiden Gezüchte. Gruber vermischt Krimi mit Cthulhumythos, was durchaus funktionieren könnte, aber leider gibt es ein paar Schwächen, die mir den Lesespaß etwas genommen haben. Nicht ganz unschuldig war dabei ein Tagebuch, das für sich gesehen zwar interessant war, aber teilweise etwas unpassend in die Geschichte eingebunden wurde.
Ich kann sagen, dass der JESUS-SCHREIN besser war als das EULENTOR, aber so ganz bin ich von den lovecraftschen Ausflügen Grubers nicht überzeugt. Von seinen Fähigkeiten als Krimi/Thriller-Autor muss ich mir noch ein Bild machen.
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