Montag, 1. September 2025

Michael Sommer; Stefan von der Lahr: Die verdammt blutige Geschichte der Antike (Rezension)

... ohne den ganzen langweiligen Kram.
Eine ganz andere Geschichte der Antike
1200 Jahre Antike – eine goldene Zeit voller Weisheit, Schönheit, Tugend? Fehlanzeige! Stattdessen munteres Morden der Griechen und Römer vom Olymp bis zum Forum. Mit diesem herrlich respektlosen Buch führen uns Michael Sommer und Stefan von der Lahr raus aus der historischen Komfortzone und rein in eine Geschichte von Menschen, denen Sie besser nicht im Dunkeln begegnen …
Wer heute staunend vor der Akropolis in Athen oder den betörenden Fresken von Pompeji steht, übersieht leicht die breite Blutspur, die Griechen und Römer durch die Geschichte gezogen haben. Zwar grüßen aus der Vergangenheit klangvolle Namen wie Achill oder Romulus, Perikles oder Alexander, Caesar oder Augustus. Doch das Geschäft dieser und vieler anderer Herren war nicht zuletzt das Morden im Großen und im Kleinen: im Krieg und an politischen Gegnern, ja sogar an Freunden, wenn sie sich gar zu eigensinnig verhielten. Aber, aber … hat man damals nicht die Demokratie erfunden und eine Republik gegründet? Wer glaubt, dass Demokraten und Republikaner keine blutigen Eroberer sein konnten und davor haltmachten, den Freiheitsdrang von Zehntausenden gewaltsam zu unterdrücken, der irrt. Höchste Zeit für eine andere Geschichte der Antike! Von der Eroberung Trojas bis zum Fall Roms: Michael Sommer und Stefan von der Lahr erzählen uns die ganze verdammte Wahrheit, faktentreu, farbecht und ohne Tabus.

Eine ganz andere Geschichte der Antike wird nicht erzählt, aber der Ton ist ein anderer. Geschichte wird nicht neu geschrieben, aber interessant gestaltet. Ich kann nur von meiner eigenen Schulzeit berichten und damals gehörte GESCHICHTE nicht unbedingt zu den interessantesten Fächern. Irgendwie verstaubt und langweilig. Das dass nicht so sein muss, habe ich erst später erfahren und auch wenn ich DIE SAGEN DES KLASISCHEN ALTERTUMS von Gustav Schwab geliebt habe ... DIE VERDAMMT BLUTIGE GESCHICHTE DER ANTIKE ist ein ganz anderes Kaliber. Am Anfang hatte ich zwar Probleme mit dem Schreibstil, das war mir dann doch etwas zu flapsig und modern, aber entweder hat sich das mit der Zeit gelegt oder ich habe mich an den Ton gewöhnt ... passend ist er auf jeden Fall. Da wird fröhlich in Schlachten gemetzelt, intrigiert und die bekannten Sagen werden auch in ein neues Licht gerückt. Erfrischend respektlos, aber so wie Geschichte sein soll. Greifbar und verständlich ohne den Leser mit Zeitachsen und Jahreszahlen zu erschlagen. Ein Sachbuch das Spaß macht und jeder lesen sollte, der sich für das alte Rom und das alte Griechenland interessieren. Wie GAME OF THRONES ohne Drachen ... und nicht erfunden.

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