Freitag, 7. Februar 2025

Nica Stevens/Andreas Suchanek: Todeskeller (Rezension)

Familiengeheimnisse. Traumata. Unaussprechliche Grausamkeiten.
In einem verlassenen Gebäude in Berlin, einst ein Heim für schwer erziehbare Jugendliche in der ehemaligen DDR, wird die Leiche eines Franzosen entdeckt. Der Fund wird zum ersten Fall für das von Europol ins Leben gerufene Cold-Case-Team um Sophie Steinbach und David Martin, die am Tatort Schockierendes enthüllen: In einem zugemauerten Keller liegen die Überreste zahlreicher Menschen begraben. Sophie, David und ihr Team tauchen in die düstere Vergangenheit des Erziehungsheims ein. Die Spur führt sie zu geheimen Stasi-Akten und unaussprechlichen Grausamkeiten des damaligen Regimes. Während Sophie bis an ihre Grenzen geht, um für Gerechtigkeit zu kämpfen, muss sich David seinen eigenen Dämonen stellen. Dann nimmt der Fall eine dramatische Wendung …

Nica Stevens und Andreas Suchanek ergänzen sich hervorragend, das haben sie bereits bei der RACHEJAGD-Trilogie bewiesen. Und auch in TODESKELLER zeigen sie, wie Spannung aufgebaut und gehalten wird. Dabei wird auch den Charakteren viel Raum gelassen und selbst die etwas ruhigen Szenen langweilen nicht. Anders gesagt: Langeweile gibt es nicht. Dafür einen interessanten Thriller der einen aktuellen Fall mit einem Cold Case verbindet und vielleicht auch tiefer in die Vergangenheit der ehemaligen DDR und der Protagonisten eintaucht (die Fehler der Väter usw. usw.).
Die Verbindung der Fälle mit den Protagonisten und der geschichtlichen Vergangenheit sind gut gelungen und ergänzen sich hervorragend. Manchmal hat man das Gefühl, vor allem bei der einen oder anderen TV-Dokumentation, dass die DDR mit ihren Politikern und der STASI etwas weichgespült wird. Irgendwie verständlich je mehr Zeit vergeht ...
Zurück zur Spannung .... die wird gegen Ende fast schon unerträglich. Das Finale war sehr emotional und auch heftig. Wobei ... für schwache Nerven ist bereits der Anfang nicht. Da hagelt es nur Leichen und mit dem entsprechendem Hintergrundwissen, das dem Leser auch nicht vorenthalten wird, wird dem ganzen noch das (etwas erschreckende) Sahnehäubchen aufgesetzt. Wer Spaß an RACHEJAGD hatte, wird auch an TODESKELLER Vergnügen haben: Ein harmonisches Ensemble (ich behaupte mal, dass das so typisch Suchanek ist, weil ich noch kein Buch gelesen habe, das Nica Stevens alleine geschrieben hat), eine spannende, wendungsreiche Handlung ... da will man mehr lesen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.