Montag, 24. Februar 2025

Heather Atkinson: Das Geheimnis von Alardyce House (Rezension)

Edinburgh 1880: Amy Osbournes Eltern werden vermisst und dem Mädchen bleibt nichts anderes übrig, als zu ihrer Tante und ihrem Onkel zu ziehen – nach Alardyce House. Das mysteriöse und düstere Anwesen ist weit weg von Amys vertrauter Heimat, dem lebendigen London. Amys Tante und ihr älterer Cousin Henry behandeln sie alles andere als gut und Amys einziger kleiner Lichtblick ist die vorsichtige Freundschaft, die sich zwischen ihr und Henrys jüngerem Bruder, Edward entwickelt. Doch Amy wird das Gefühl nicht los, dass etwas mit dem Anwesen und ihrer Familie nicht stimmt. Frauen in der Umgebung werden brutal attackiert und ihr Cousin Henry ist der Hauptverdächtige. Sie ahnt, dass es in diesem Fall mehr, als nur ein dunkles Geheimnis gibt. Die Frage ist – wie nahe ist Amy dem Monster, das in Edinburgh sein Unwesen treibt, wirklich?
DAS GEHEIMNIS VON ALARDYCE HOUSE - Ein fesselnder Kriminalroman aus dem viktorianischen Edinburgh. Nun, es ist schwierig etwas über das Buch zu sagen, wenn man mit falschen Voraussetzungen gelockt wird und nicht das bekommt, was man erwartet. Positiv hervorzuheben ist die Spannung, die sich gerade im Mittelteil aufbaut und tatsächlich nervenaufreibend ist. Leider ist der Schluss dann doch etwas langatmig und zeigt einen Zeitsprung, der nicht hätte sein müssen. Auch der Anfang zieht sich etwas und ich war mir nicht sicher, was ich lese. Der Anfang wirkte eher wie ein Familiendrama und entwickelte sich nach und nach zu einem Thriller. Krimi? Weit gefehlt? Viktorianisch? Wenn es nicht erwähnt worden wäre, hätte ich es nicht gemerkt. Edinburgh? Auch die Stadt war austauschbar... zumal ich den Eindruck hatte dass London die wichtigere Stadt war, aber im Großen und Ganzen konnte man die Atmosphäre eines viktorianischen Krimis vermissen. Es geht wirklich arg zur Sache und so ist DAS GEHEIMNIS VON ALARDYCE HOUSE nichts für schwache Nerven.
Die Geschichte wird aus der Perspektive eines distanzierten Beobachters erzählt, was den den Aufbau einer Verbindung zur Hauptfigur zur Hauptperson erschwert und die Brutalität etwas verharmlost. Die Beschreibung ist heftig, die Gefühlswelt Amys wirkt dagegen zu oberflächlich. Und manche ihrer Handlungen sind für mich nicht nachvollziehbar.
Will man einen spannenden Thriller, ohne Lokalkolorit mit brutalen Folterszenen, dann wird man wohl befriedigt werden. Erwartet man einen klassischen viktorianischen Krimi - Hände weg.
Ich kann nicht sagen, dass ich überzeugt bin. ich habe letzteres erwartet, habe mich auch durchaus gefesselt gefühlt, aber im Großen und Ganzen ... es war nicht das, was ich erwartet habe

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