Dienstag, 31. Dezember 2024

Hafsah Faizal: We hunt the flame (Rezension)

Sie ist eine tödliche Jägerin, er der Prinz des Todes: Menschen lebten, weil sie tötete. Menschen starben, weil er lebte.
Die Jägerin Zafira kann nur als Mann verkleidet im verfluchten Wald des Arz ihr Volk beschützen. Wird sie als Frau entlarvt, droht ihr Verbannung oder Schlimmeres.
Als Prinz des Todes ist es Nasirs Aufgabe, alle zu vernichten, die töricht genug sind, sich seinem tyrannischen Vater zu widersetzen. Niemals darf er Mitgefühl zeigen, denn sonst wird er selbst zum Opfer des grausamen Königs.
Gegen ihren Willen sind Zafira und Nasir Legenden im Königreich Arawiya. Als sich ein Krieg zusammenbraut und der Arz mit jedem Tag näher rückt und das Land in Schatten hüllt, bricht Zafira zu einer gefahrvollen Suche auf. Ein verlorenes Artefakt könnte den Fluch des Arz brechen. Doch auch Nasir wird auf eine ganz ähnliche Mission geschickt. Sein Auftrag: das Artefakt finden – und Zafira töten.

Young Adult Fantasy, die nicht nur TikTok im Sturm erobert hat
Zwei Sachen habe ich gelernt, bzw. sollte ich verinnerlichen, nachdem ich WE HUNT THE FLAME gelesen habe:
1. Enemy to Lover ist nichts was mich faszinieren kann (auch wenn es Ausnahmen gibt, aber das ist auch nur Romantasy, um das ich einen Bogen machen muss)
2. Sobald das Wort TikTok fällt, sollte ich die Finger davon lassen. Kann ich schon mit der Plattform nichts anfangen, so konnten mich Bücher, die in irgendeiner Weise mit dieser beworben werden, ebenso wenig begeistern. Das ist nicht meine Welt.
Aber die Meinungen gehen oft auseinander und WE HUNT THE FLAME, der Beginn einer fantastischen Dilogie, hat ein eher positives Feedback.
Interessant ist das Setting, das an 1001 Nacht erinnert, aber durchaus auch die Kreativität der Autorin zeigt. Die Beschreibung ihrer Welt und ihrer Bewohner ist ihr gut gelungen und es macht Spaß diese zu erleben (ein bisschen ist es wie AVATAR, wenn man die Handlung außer Acht lässt ist es ein wirklich bildgewaltiger Film). Aber die Handlung ist, auch für fast 550 Seiten etwas dünn. Auch bleiben die Charaktere, trotz faszinierender Hintergrundgeschichten farblos und oberflächlich. Zafira und Nasir erzählen die Story abwechselnd, so dass man ihre Beweggründe gut nachvollziehen kann. Aber ich kann nicht sagen, dass ich zu beiden wirklichen Zugang bekommen habe, zumal mir Nasir etwas unausgegoren erscheint. Auf der einen Seite wird er als gefährlich und mächtig beschrieben, auf der anderen Seite scheint er sich aber auch von anderen (u. a. seinem Vater) zu demütigen zu lassen. Ob das im zweiten Teil anders sein wird, werde ich nicht feststellen können, ich werde die Dilogie nicht beenden.
Der Schreibstil ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber dann sehr flüssig und zum Setting passend (man möge sich bei wem auch immer bedanken, dass es ein Glossar gibt). Die Autorin verliert sich gerne in Beschreibungen, aber davon habe ich mich gerne fesseln lassen, da stört das gemächliche Tempo nicht. Spannend fand ich die Story an sich nicht, da passierte zu wenig, abgesehen von den wenigen Seiten bis zum Ende, da nimmt die Geschichte plötzlich an Fahrt zu. Das passt dann wieder nicht zum Rest der Erzählweise und war für mich immer noch nicht wirklich spannend, trotz einiger Offenbarungen und Überraschungen.
WE HUNT THE FLAME hat sehr viel Potenzial für eine spannende Fantasygeschichte im orientalischen Stil, das nur teilweise genutzt wurde. Da wurde ein gelungenes WorldBuilding geschaffen und Charaktere mit interessantem Hintergrund. Die Geschichte selbst ist dann eher langatmig und nicht überzeugend. Da hätte man mehr daraus machen können.

1 Kommentar:

  1. Hallo Martin,
    ich bin hin- und hergerissen. Diese Reihe hatte ich auch schon im Blick. Der Klappentext und insbesondere das Setting wie in 1001 Nacht hat mich hier sehr angesprochen.

    Andererseits habe ich in letzter Zeit zu oft zu Geschichten gegriffen, die mittendrin Längen hatten. Aktuell brauche ich etwas, das voll zu fesseln weiß. Ich könnte mir vorstellen, dass dein Kritikpunkt auch bei mir greifen würde.

    Vielleicht verfolge ich erstmal noch die Rezensionen zum zweiten Band und schaue, wie die Reihe im Gesamtbild auf unterschiedliche LeserInnen gewirkt hat.

    Ich danke dir für den Einblick und wünsche dir einen schönen Start ins neue Jahr.

    Liebe Grüße
    Tanja

    AntwortenLöschen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.