Die wahre Geschichte der Wikingerfrauen
Walküren entschieden in der nordischen Mythologie über das Geschick von Kämpfern auf dem Schlachtfeld. Auch andere Frauen treten in den isländischen Heldensagen als starke und einflussreiche Figuren auf, die eine bedeutende Rolle in den Machtkämpfen ihrer Gemeinwesen spielten. Aber wie sah die Wirklichkeit hinter den Sagen aus? Die Mediävistin Jóhanna Katrín Friðriksdóttir beschreibt auf Grundlage der neuesten historischen und archäologischen Forschungen die erstaunlichen und vielfältigen Lebenswelten der Wikingerinnen, die nicht nur als Ehefrauen, Mütter und Witwen, sondern auch als Dichterinnen, Mäzenatinnen und Herscherinnen bezeugt sind.
Die isländischen Sagas sind Geschichten von Krieg und Kampf, Treueschwüren und Verrat, Mord und Rache, Entbehrungen und Siegen. In dieser Literatur waren Frauen oftmals mit einer beträchtlichen Handlungsmacht ausgestattet und in verschiedenen Machtpositionen vertreten. In anderen Bereichen wurden sie jedoch systematisch unterdrückt und ausgeschlossen. Wir lesen von herzzerreißenden Schicksalen von Mädchen und Frauen, deren traumatische Erfahrungen auch heute noch tief berühren. Der Band bietet einen ausgewogenen Einblick in die Lebenswelten der Wikingerfrauen und zugleich eine Einführung in die dramatische und faszinierende Welt dieser mittelalterlichen Helden- und Heldinnengeschichten aus dem hohen Norden.
Eine Walküre, auch Schlacht- oder Schildjungfer, ist in der nordischen Mythologie ein weibliches Geistwesen aus dem Gefolge des Göttervaters Odin (Wodan). Die Walküren stehen durch die Möglichkeit der Schicksalsfügung in Beziehung zu den Nornen, Fylgien und Disen (weibliche Schutzgeistr). Sie wählen auf dem Schlachtfeld verstorbene Einherjer („ehrenvoll Gefallene“) aus, um sie nach Walhall zu führen. In manchen Mythen sind sie auch als Töchter Odins bekannt. Bei Richard Wagner sind die Walküren neun Schwestern, alles Töchter des Gottes Wotan mit verschiedenen Frauen.
Jóhanna Katrín Friðriksdóttir befasst sich in ihrem Buch aber mit der normalen/sterblichen Frau zu Zeiten der Wikinger und zeigt anhand historischer Belege ein interessantes, vielseitiges Bild der Frauen, das auch viel Platz für Spekulationen übrig lässt, vor allem was Frauen jenseits des üblichen Frauenbilds darstellen (also genau das Bild, das man von den Walküren kennt oder mit diesen verbindet). Friðriksdóttir begleitet die Frauen von damals auf all ihren Lebenswegen und nimmt Bezug auf die zahlreich erhaltenen Saga. Dabei werden auch die Standesunterschiede deutlich, denn es sind die höher gestellten Frauen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen, und von denen gute Beschreibungen erhalten sind, während die Dienerschaft oder Landvolk nur in Nebensätzen in Erscheinung treten und in der Versenkung verschwinden. Aber umso beeindruckender ist das was überliefert und erhalten blieb und so sind die FRAUEN IN DER WELT DER WINKINGER, Frauen, die größeren Einfluss als in anderen Gemeinschaften hatten und nicht weniger bedeutend als ihre seefahrenden Männer (was ein Klischee ist, dessen ich mich bediene, trotz des Wissens, dass Wikinger mehr waren als das was man aus WICKIE UND DIE STARKEN MÄNNER kennt)
Jóhanna Katrín Friðriksdóttir räumt mit jeglichen Klischees auf und zeigt auf Grundlage aktueller historischer und archäologischer Forschungen die
Welt der Wikinger aus Frauensicht und einen Blick auf weibliche Lebenswelten jenseits von Sagen und Legenden.
Ein faszinierendes Buch nicht nur für Wikingerfans
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