Montag, 19. August 2024

Rebekah Stoke: Im Tiefen dunklen Wald (Rezension)

Das Angebot klingt verlockend: Gary und seine Frau Dana bekommen die Einladung, ein günstiges Wochenende in einer einsam gelegenen Lodge in Lintfield, Louisiana, zu verbringen. Die Bilder zeigen eine traumhafte Natur zwischen geheimnisvollen Sümpfen und Wäldern, doch der Ort weckt böse Erinnerungen. Lintfield ist Garys alte Heimat. Sie beschließen, dennoch hinzufahren, und Gary verdrängt den Gedanken daran, dass ihr letzter Besuch dort ein tödliches Ende genommen hat. Vor Ort sind sie überrascht, als sie erkennen, dass sie nicht die einzigen Gäste sind, die diese Einladung erhalten haben. Gary kennt jeden einzelnen von ihnen und ist außer sich, hatte er doch geschworen, sie niemals wieder sehen zu wollen. Als Dana und er abreisen wollen, hat der "Besitzer" der Lodge einen anderen Plan: Alle werden zum Dinner bleiben! Alle werden ihm zuhören! Denn sie haben etwas Furchtbares getan. Niemand von ihnen soll diesen tiefen dunklen Wald je wieder verlassen.
IM TIEFEN DUNKLEN WALD ist ein Psychothriller, der zwar nicht unbedingt von Anfang an fesseln kann, aber die anfängliche Unwissenheit des Lesers und sein Bestreben mehr über die Hintergründe zu erfahren lassen ihn Seite für Seite lesen und dann ... nun dann bekommt man durchaus etwas geboten. Ein überschaubares Szenario, eine Handvoll Verdächtiger und alles könnte ein Whodunitkrimi sein, aber hier bekommt man das geboten was einen Thriller ausmacht. Und wirklich unschuldig ist niemand. Und so wird dem Leser eine Überraschung nach dem anderen serviert, eine falsche Fährte wird von einer anderen abgelöst ... und das auf sehr spannende Weise. Die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig, wenn auch nicht unbedingt liebenswert, aber das ist wie im realen Leben, man kann nie alle mögen. Und die Autorin schafft es in jeder Hinsicht ihren Protagonisten Leben einzuhauchen. Nun ja, eine Person ist dann doch etwas übertrieben dargestellt, aber das ist vielleicht auch nur meine eigene Meinung. Um wen es sich handelt? Das wäre ein Spoiler, der zu viel verrät und ich verrate schon viel zu viel wenn ich über das Ende spreche ... das ist nämlich einer der Schwachpunkte des Thrillers, ein bisschen zu sehr Friede/Freude/Eierkuchen. Das hätte für meinen Geschmack gerne drastischer sein dürfen. Aber im Großen und Ganzen geht es unblutig zu und doch kommt der Leser auf seine Kosten was Spannung anbelangt. Und was braucht man sonst um gut unterhalten zu werden. 
Das war mein erstes Buch von Rebekah Stroke, aber es wird sicher nicht mein letztes sein.

1 Kommentar:

  1. Hallo Martin,

    den Tipp habe ich mir gleich einmal notiert. Klingt wirklich gut!

    Liebe Grüße
    Nicole

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