Donnerstag, 18. Juli 2024

Jane E. James: Der fremde Ehemann (Rezension)

Linda hatte das perfekte Leben: ein wunderschönes Haus, einen treuen Ehemann, zwei liebevolle Töchter. Doch sie wollte mehr. Die Scheidung von Jim und eine aufregende Reise führten sie zu Marcus – und in ihr Verderben.
Zwei Jahre später ist Linda allein, mittellos und lebt in einer schäbigen Mietwohnung. Sie hat nichts mehr zu verlieren und meldet sich bei einer Dating-App an. Doch der einzige Mann, der auf ihr Profil antwortet, ist Tony Fortin – und Linda erkennt ihn sofort wieder. Es ist Marcus, ihr zweiter Ehemann. Aber das ist unmöglich. Marcus ist vor acht Monaten auf Korfu ertrunken. Ihre Welt gerät aus den Fugen, als dann auch noch ihre beste Freundin Gail verschwindet. Als Linda tiefer gräbt, findet sie heraus, dass der Mann, den sie geheiratet hat, Geheimnisse vor ihr hatte. Sehr dunkle Geheimnisse. Und die einzige Person, die ihr helfen kann, hat allen Grund sich nicht einzumischen: ihrem ersten Ehemann. Während sie gemeinsam nach der Wahrheit suchen, wird Linda an die Liebe erinnert, die sie und Jim einst teilten. Doch in diesem gefährlichen Spiel ist niemand, wer er zu sein scheint …
DER FREMDE EHEMANN ... laut Verlagsankündigung "Ein packender Psychothriller mit einer atemraubenden Wendung". Nun ja, diese Slogans darf man gerne hinterfragen und dienen natürlich der Werbung. Ebenso wie der Klappentext, der den Inhalt des Buchs stark verstümmelt wiedergibt. Geboten wird ein minder spannendes Verwirrspiel mit zahlreichen Wendungen, die überraschend am Anfang sind, später aber dann nicht mehr so unerwartet kommen. Da ist es schon fast erstaunlich wenn bestimmte Personen tatsächlich die sind, die sie vorgeben zu sein. Aber auch atemberaubend ist davon nichts. Das Familiendrama liest sich ganz nett, und auch wenn es viele Grautöne und kein Schwarz/Weiß gibt bleiben viele gute Ideen auf der Strecke und verlaufen im Sande. Die psychologische Komponente ist auch eher subtil, dazu sind die Charaktere zu oberflächlich.
Ein gewisser Unterhaltungseffekt ist gegeben, bedingt durch die Neugierde des Lesers, der wissen will was wirklich passierte. Aber am Ende ist doch alles zu viel und man hätte sich weniger gewünscht. 
Ein packender Thriller wird versprochen, aber ein bisschen fühlt man sich in eine Seifenoper versetzt. 
Ein bisschen schade, dass dieser vielversprechende Thriller nichts von dem verspricht was angedeutet wird. 

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