Montag, 3. Juni 2024

Nicholas Blake: Mord auf der Kreuzfahrt (Rezension)

»Haben Sie jemals versucht, eine erwachsene Frau über die Reling eines Schiffes zu werfen?«
Die renommierte Bildhauerin Clare Massinger hat eine kreative Flaute. Um sie zu inspirieren, bucht ihr Partner, der Meisterdetektiv Nigel Strangeways, eine Kreuzfahrt in der Ägäis. Mit seinen griechischen Tempeln und Sandstränden soll dieser malerische Trip der perfekte Kurzurlaub werden. Doch schon, als sie auf die anderen Passagiere treffen, ahnen Nigel und Clare, dass diese Kreuzfahrt böse Überraschungen bereithalten wird… An Bord der Menelaos, einem Kreuzfahrtschiff in der Ägäis, scheint es, als wüsste jeder über die Angelegenheiten der anderen Bescheid: Eine Lehrerin, die sich von einem Nervenzusammenbruch erholt, wird von einer ehemaligen Schülerin zur Rede gestellt. Ein Intellektueller wird von eben dieser Lehrerin in Verlegenheit gebracht. Eine Verführerin bringt die männlichen Gäste – auch Nigel – ein ums andere Mal in Verlegenheit. Und zu allem Überfluss überwachen zwei Wichtigtuer jeden Passagier des Schiffes auf Schritt und Tritt. Als sich die Leben der Urlauber immer mehr verflechten, scheint Gefahr in der Luft zu liegen. Und dann geschieht tatsächlich ein Mord – und dann noch einer. Plötzlich ist jeder verdächtig. Nigels Urlaub währt also nicht allzu lange, und er muss die Wahrheit aufdecken, bevor ein weiterer Passagier aus dem Leben gerissen wird.

MORD AUF DER KREUZFAHRT ist mein dritter Roman mit Nigel Strangeways und hat mir ein paar amüsante Lesestunden beschert. DAS GEHEIMNIS DER SILVESTERNACHT hat mich nicht so begeistern können, aber Strangeways auf Kreuzfahrt war ein Whodunit-Krimi ganz nach meinem Geschmack, der durchaus auch die eine oder andere Überraschung (und den einen oder anderen Schockmoment) bereit hielt. Die Passagiere und Besatzungsmitglieder (soweit von Bedeutung) werden gut charakterisiert und man fühlt sich an viele andere Kreuzfahrtkrimis erinnert, was in keiner Weise ein abwertendes Urteil sein sollte. Der Kriminalfall ist vielschichtig, die Verdächtigen ... in vielen Dingen sehr verdächtig und teilweise sehr skurril. Aber das erwartet man bei einem Krimi dieses Genres, mit übertriebenen Charakterisierungen muss man aber nicht rechnen, sehr angenehm. Die Umgebung bleibt etwas auf der Strecke, nur hin und wieder wird man daran erinnert, dass man in der Ägäis unterwegs ist. Mich hat das nicht gestört, ich fand die Ermittlungsarbeit Strangeways so spannend, dass ich mich nicht wirklich um die griechischen Inseln gekümmert habe.
Ein klassisches Meisterwerk ... und ja ... jetzt habe ich wieder Blut geleckt und möchte mehr von Nicholas Blake lesen ...

1 Kommentar:

  1. Schönen guten Morgen!

    Freut mich sehr zu hören, dass dich dieser Krimi mehr begeistern konnte als der zu Silvester! Ich denke, dass ich den jetzt doch mal ausprobieren werde. Der passt jetzt auch so schön zum Sommer :D

    Liebste Grüße, Aleshanee

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