Mittwoch, 22. Mai 2024

Martin Österdahl: Der Kormoran (Rezension)

Sankt Petersburg: Eine junge Frau verschwindet spurlos. Stockholm: Ein Hackerangriff legt das Mobilfunknetz lahm. Russlandexperte Max Anger ermittelt!
Paschie, Mitarbeiterin einer schwedischen Denkfabrik, verschwindet in Sankt Petersburg spurlos. Zeitgleich legt ein Hackerangriff das schwedische Mobilfunknetz lahm. Max Anger, Paschies Freund und Kollege, unterbricht die Nachforschungen zu seiner Familiengeschichte, um sie zu suchen. Ihm bleibt nicht viel Zeit, will er die Frau, die er liebt, lebend wiedersehen. Denn Paschie ist einem gefährlichen Mann in die Quere gekommen. Als Max entdeckt, dass es eine Verbindung zwischen Paschies Verschwinden, dem Hackerangriff und seiner eigenen Vergangenheit gibt, ist es fast zu spät.

Martin Österdahl ist ein schwedischer Fernsehproduzent und Autor. Zwischen 2008 und 2014 arbeitete er für SVT. Österdahl absolvierte die Universität Uppsala, wo er Wirtschaft, russische Philologie und internationale Beziehungen studierte. Er war ausführender Produzent der Melodifestivalen 2007 und Melodifestivalen 2008 (den schwedischen Vorentscheidungen für den ESC). Er war ein Co-Produzent des Eurovision Song Contest 2013 und des Eurovision Song Contest 2016 in Schweden.
Am 20. Januar 2020 gab die Europäische Rundfunkunion bekannt, dass Martin Österdahl nach dem Eurovision Song Contest 2020 das Amt des Supervisors und Leiters von Live-Events der EBU übernimmt. Er wird damit Nachfolger von Jon Ola Sand, der im November 2019 seinen Rücktritt von diesen Positionen bekanntgab. Der ESC 2020 wurde allerdings wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt. Der Junior Eurovision Song Contest 2020 war das erste EBU-Live-Event, das er leitete.
Als ESC-Fan kenne ich Österdahl natürlich, oder sollte ihn kennen, aber als ich das Buch zum Lesen bekam, sagte mir der Name nichts. Wieder so ein Schwede, der einen Krimi schreibt. Dann kam der ESC und da tauchte ein Martin Österdahl auf und da machte es klick. Ich wusste nur nicht, dass er auch Thriller/Krimis schreibt und das bereits seit 2016. DER KORMORAN ist sein erster Roman gewesen, gleichzeitig auch der erste teil seiner Max Anger-Reihe.
Um es kurz zu machen: Überzeugt hat mich die Handlung des Buchs nicht. Der Schreibstil hätte überzeugen können, denn Österdahl schafft es (bei seinem Hintergrund) die politischen Verwicklungen leicht verständlich zu machen. Der Hintergrund ist es auch, der das Buch interessant macht, mir aber nicht genug Anreiz gibt die nachfolgenden Bände auch zu lesen. Wirklich etwas Neues habe ich nicht gelesen, und besonders interessant fand ich die Protagonisten auch nicht. Der Markt an schwedischen Thrillern/Krimis scheint übersättigt zu sein, davon gibt und gab es vielleicht viel zu viele und auch der Russlandhintergrund des Kormorans macht aus dem Roman nicht mehr als Durchschnittsware. Ein bisschen habe ich die Spannung vermisst, die gegen Ende zwar auftaucht, aber für einen Thriller dann doch zu wenig bleibt.
DER KORMORAN ist ein komplexer Politthriller mit einer Vielzahl von Themen (vielleicht zu vielen) mit einem Protagonisten der älter wirkt als er eigentlich ist und einem Antagonisten der klischeehaft böse ist. Reicht das um gut zu unterhalten? Nein. Das, was mich an der Stange gehalten hat war, wie gesagt, der politische Hintergrund. Ob das historisch alles korrekt war/ist muss ich hinnehmen oder als künstlerische Freiheit tolerieren, aber ich selbst habe davon dann doch zu wenig (bis keine) Ahnung.
Solide geschrieben, aber kein Highlight.

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