Mittwoch, 7. Februar 2024

Harry Kemelman: Am Mittwoch wird der Rabbi nass (Rezension)

Der alte Kestler ist tot - er starb an einem Schock, nachdem er die falschen Pillen eingenommen hatte. Zufall oder böse Absicht? Rabbi David Small weiß, dass das bekannte Mitglied der jüdischen Gemeinde nicht nur Freunde hatte. Fünf Menschen sind über den Tod des Alten alles andere als unglücklich. Aber würde einer davon so weit gehen, ihn zu ermorden? An Motiven mangelt es nicht.
Eigentlich folgt AM MITTWOCH WIRD DER RABBI NASS dem üblichen Schema der Rabbi Small-Krimis, aber ich fand diesen sechsten Band und bisher letzten, den ich lesen durfte/konnte, als das Highlight der Reihe (sofern ich damit vertraut bin). Natürlich erfährt der Leser wieder einiges über das Judentum und seine Gebräuche, was ich für einen Nichtjuden wirklich interessant fand. Und Kemelman beschreibt ohne zu langweilen. Aber die Gemeinde von Rabbi Small bleibt nicht auf der Strecke, auch sie sind wieder voll involviert und neben der üblichen Vorstandsintrigen bekommt man hier mehr Krimi als ich es von den früheren Rabbi-Krimis gewohnt bin. Trotzdem bleibt der Autor sich treu, es wird also nicht actionreich und niemand muss sich Verfolgungsjagden durch strömenden Regen vorstellen. Trotzdem wird ein interessanter Fall konstruiert, der am Anfang gar nicht als solcher erkennbar ist, aber dann wird es spaßig. Ein Roman voller Verwicklungen und Irrungen. Man darf miträtseln, wird auf falsche Fährten gesetzt und wird am Ende mit einem lehrreichen, spannenden Krimi belohnt.
Bei den zahlreichen Krimiverfilmungen wundert es mich, dass die Romane von Harry Kemelman bisher ignoriert wurden ...

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