Donnerstag, 11. Januar 2024

Daniela Arnold: Das Mädchen aus Zimmer 11 (Rezension)


Als Sienna nach über zwanzig Jahren zum ersten Mal wieder an die Südwestküste Englands kommt, trifft sie der Schock bis ins Mark:
Ihre Mutter, eine berühmte Journalistin, wurde während einer Recherchereise brutal überfallen und liegt angesichts der Schwere ihrer Verletzungen im Sterben.
Sienna ist fassungslos, als sie erkennen muss, dass ihrer beider Leben einschließlich ihrer Vergangenheit eine einzige riesengroße Lüge ist.
Schon bald zweifelt sie an allem, woran sie jemals geglaubt hat.
Stimmt es wirklich, dass ihr Vater vor zwanzig Jahren einfach abgehauen ist und die Familie sich selbst überließ?
Und warum hat ihre Mutter jahrzehntelang die Existenz ihrer Großmutter verschwiegen?
Wieso ist sie überhaupt nach all den Jahren an den Ort zurückgekehrt, an dem ihnen damals Schreckliches widerfuhr?
Als Sienna schließlich herausfindet, dass das Verschwinden und die Ermordung unzähliger junger Mädchen irgendwie mit ihrer aller Vergangenheit verwoben scheinen, ahnt sie nicht, dass sie damit das abgrundtief Böse aus dem Verborgenen hervorlockt und dabei ist, alles zu verlieren, sogar ihr Leben.
Ein actionreicher Psychothriller ist DAS MÄDCHEN AUS ZIMMER 11 nicht, aber hier sind es anfangs die leisten Töne, die den Leser in ihren Bann ziehen. Daniela Arnold gelingt es eine spannende Geschichte mit vielen Wendungen zu kreieren, dass ohne große Psychospielchen oder brutale Beschreibungen auskommt. Sienna ist ein glaubwürdige Protagonistin auch wenn manche Szenen, die ihrer eigenen Fantasie entspringen, anfangs etwas merkwürdig anmuten. Protagonistin und Leser kommen nach und nach der Geschichte Siennas Vater auf die Spur, um dann andere Fährten zu entdecken. DAS MÄDCHEN AUS ZIMMER 11 stellt eine interessante und auf ruhige Art spannende Spurensuche, die leider viel zu schnell zu einer überraschenden Auflösung und einem Ende kommt. Da würde man sich wünschen, dass die Autorin ihr Erzähltempo und ihren Stil bis zum Ende durchgehalten hätte. Aber ... Unterhaltung wird geboten und auch wenn ich am Anfang etwas verloren war, so habe ich mich schließlich doch in die Geschichte eingefunden und war gespannt wie es endet- Ein mehr oder weniger unblutiger Thriller, der durchaus die eine oder andere Leiche präsentiert.

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