Ein Abenteuer mit tödlichem Ausgang und auch wenn es über hundert Jahre her ist verliert dieses Drama nichts von seiner Faszination.
Donnerstag, 9. November 2023
Diana Preston: In den eisigen Tod (Rezension)
Die Terra-Nova-Expedition (1910–1913), offiziell die British Antarctic Expedition 1910, war eine britische Expedition unter Robert Falcon Scott. Das Hauptziel war laut Scott, „den Südpol [erstmals] zu erreichen und für das British Empire die Ehre dieser Errungenschaft zu sichern“. Außerdem sollten wissenschaftliche Forschungen und Erkundungen entlang der Küste und im Inneren des antarktischen Festlands durchgeführt werden, darunter die Erforschung von Viktorialand und des Transantarktischen Gebirges. Der bekanntere Name leitet sich von der Terra Nova ab, dem Schiff, das die Expeditionsgruppe transportierte und die Versorgung der Expedition garantierte.
Der Auftritt von Roald Amundsens Fram-Expedition veränderte den Charakter der Forschungsreise und führte zu einem Wettrennen um das erstmalige Erreichen des Südpols und um das damit verbundene (nationale) Prestige. Bei seinem Vorstoß zum Südpol leitete Scott eine Fünf-Mann-Gruppe, die den Pol am 18. Januar 1912 erreichte – etwas mehr als einen Monat nach Amundsen. Auf der Rückreise fanden Scott und seine Gefährten den Tod. Der Erfolg Amundsens wurde in der Folge durch dieses Schicksal überschattet. Ein Suchtrupp fand ihre Leichen im November 1912. Den bei ihnen gefundenen Aufzeichnungen, insbesondere dem von Scott geführten Tagebuch, wurde sehr viel Aufmerksamkeit zuteil, da diese Unterlagen ihre Reise und insbesondere die Umstände ihres Scheiterns sehr ausführlich dokumentierten.
Anhand zahlreicher Originalquellen wie des später bei dem Toten gefundenen Tagebuchs von Scott, schildert Diana Preston in IN DEN EISIGEN TOD die gescheiterte Expedition, die zu den großen Tragödien in der Geschichte der Entdeckungen zählt. Preston überzeugt dadurch, dass es ihr eindrucksvoll gelingt, die Teilnehmer der Expedition und ihre Angehörigen (vor allem Scotts Frau) lebendig werden zu lassen. Auch wenn es sich "nur" um die Schilderung von Fakten handelt (und man so die Spannung eines Romans nicht erwarten darf) schafft sie eine mitreißende Atmosphäre, die dafür sorgt, dass der Leser sich fast wie ein Teilnehmer der Expedition vorkommt und die Mitglieder als Kameraden sehen kann. IN DEN EISIGEN TOD ist ein tatsächlich spannender Bericht, der auch weniger bekannte Aspekte der Südpolreise betrachtet und auch den Charakter Robert Falcon Scotts näher beleuchtet.
2 Kommentare:
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Hallo Martin,
AntwortenLöschendas ist ein Buch für mich. Ich lese sehr gern Bücher, die in eisige Gefilde führen. Danke schön für den Tipp!
Liebe Grüße
Nicole
Gern geschehen
LöschenM.