Donnerstag, 24. August 2023

Lee Winter: Das Geheimnis der Roten Akten (Rezension)

Wie groß muss eine Story sein, damit sich eine junge Journalistin und ihre als Eiskönigin verschriene Kollegin zusammenraufen und in das Abenteuer ihres Lebens stürzen?
Lauren King ist jung und ehrgeizig. Liebend gerne würde sie ihren Job als Klatschreporterin beim Daily Sentinel aufgeben und in die Politikredaktion wechseln, aber ihr Chef lässt sie über Hollywoods Promis und die Partys in L.A. berichten. Schlimmer noch: Ihre direkte Kollegin ist die eiskalte und einschüchternde Catherine Ayers, eine ehemals sehr erfolgreiche Politikkorrespondentin in Washington, die nach einem Skandal strafversetzt wurde und Lauren drangsaliert, wo sie nur kann.
Bei einer Business-Party stößt Lauren auf eine richtig gute Story: Was haben 34 Prostituierte aus Nevada und eine verschwundene Palette mit rosa Champagner bei der Vorstellung einer neuen Geschäftsidee neben all den Politikern und Promis in L.A. zu suchen? Es ist ausgerechnet Ayers, die Laurens Instinkt teilt, dass hier etwas nicht stimmt. Die beiden Frauen raufen sich zusammen und machen sich auf die abenteuerliche Suche nach der Wahrheit. Und ganz nebenbei entdecken sie, dass sie mehr als nur die Leidenschaft für politischen Journalismus teilen …

DAS GEHEIMNIS DER ROTEN AKTEN hat mich erstaunlicherweise bereits auf den ersten Seiten gepackt, obwohl dort nichts wirklich aufregendes passiert. Das Leben aus Sicht einer Klatschreporterin, die mehr als nur das sein will. Aber Lee Winters Schreibstil kann überzeugen, da werden selbst die banalsten Szenen zum Lesegenuss und ihre Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Es macht regelrecht Spaß als Außenstehender dem Zickenkrieg beiwohnen zu dürfen. Aber nach dem langsamen und unterhaltsamen Einstieg bleibt es unterhaltsam (und witzig, die Dialoge wischen King und Ayers ... einfach köstlich), wird aber auch regelrecht spannend und aus dem High Society-Roman wird ein wirklich nervenaufreibender (und mysteriöser) Politthriller, den man nicht aus den Händen legen kann und will ... fast bis zum Ende, das mich dann wieder etwas gelangweilt hat, da es dann um die üblichen Psychospielchen zwischen Liebenden geht... das hätte man gerne abkürzen können, andererseits bin ich auch froh, dass dieser Teil nicht allzu präsent (bzw. fast gar nicht) während der Thrillerhandlung ist, das hätte dem Roman geschadet. Aber irgendwie muss der Schluss auch sein, da er weitere Einblicke in die Psychen der Protagonistinnen gibt und ihre Charakterzüge verständlicher macht. Und auch das ist irgendwie unterhaltsam ... eine Geschichte voller Missverständnisse, die natürlich von anderen ganz anders gesehen werden. Aber vermutlich habe ich schon zu viel verraten.
DAS GEHEIMNIS DER ROTEN AKTEN ist ein überzeugender Thriller, mit starken Protagonistinnen, die sich ähnlicher sind, als sie es sich eingestehen wollen. Die Handlung ist spannend, aber auch der Humor kommt nicht zu kurz und wird passend serviert. Und ein bisschen Sex gibt es auch ...

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