Mördersuche im hohen Norden Schwedens
Alljährlich im März findet am schwedischen Polarkreis ein spektakuläres Langlaufrennen statt. Auch Anelie Anderson, die leitende Polizistin aus Jokkmokk, freut sich auf diesen Tag, doch noch während des Rennens wird sie zu einem Tatort gerufen. Ein Läufer ist auf der Strecke tot zusammengebrochen. Was erst wie ein Unfall mit einem Skistock aussieht, entpuppt sich als heimtückischer Mord. Bei dem Toten handelt es sich um einen Millionär, der ganz im Norden auf seinem luxuriösen Anwesen gelebt hat. Doch wie genau wurde der Mann getötet und warum? Als Anelie der Wahrheit näherkommt, gerät sie selbst ins Visier des Täters.
Packend erzählt und voller Atmosphäre – ein rätselhafter Mordfall im magischen Arctic Circle
Natürlich kann ich einem Roman, der irgendwie mit Eis und Kälte und dem Hohen Norden in Zusammenhang steht, nicht widerstehen. Da war die Gier einfach stärker und so habe ich übersehen, dass EISJAGD bereits der zweite Fall für Anelie Anderson ist. Aber tatsächlich merkt man das kaum, denn anhand der Anspielungen auf das was vorher passiert ist, wird man gut ins Bild gesetzt und großen Einfluss auf die Handlung haben die Ereignisse nicht.
Anelie Anderson ist eines sympathische Ermittlerin, auch ihre Kollegen und Freunde fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Die Beschreibung Lapplands und der Sami wirkt authentisch.
Und damit wären die Stärken des Buchs hervorgehoben. Mit dem Rest habe ich starke Probleme gehabt. Es liest sich ganz nett, flüssig und angenehm... wie eine Fernsehserie, die man nebenbei sieht oder ein Hörbuch, dem man kaum Bedeutung beimisst. Ist es ein Cosy Crime, soll es ein Thriller sein? Irgendwie plätschern die Ermittlungen vor sich hin und leider wirkt alles zu steril, zu klischeehaft (und ja, teilweise auch kitschig, wenn es um die Beziehungen der Hauptpersonen zueinander geht, das ist teilweise hart an der Grenze). Es gibt ein paar Überraschungen, die aber auch nur einen kurzen Aha-Effekt hervorrufen und nicht unbedingt zur Handlung beitragen. Der Täter ist schnell gefunden, bleibt aber eher schwammig in seiner Beschreibung. Wie der Hase aus dem Hut... der auftaucht weil man damit rechnet und dann wieder verschwindet.
Sympathische Charaktere helfen über die Unzulänglichkeiten der Geschichte nicht hinweg und auch die Beschreibung des Umfelds nimmt zu viel Platz weg. Auch wenn es interessant ist und Einblicke in das Leben der Sami und der Schweden gibt ... die Krimihandlung bleibt dabei etwas auf der Strecke. Da hilft auch das actionreiche Ende nicht, das es auch nicht schafft Spannung zu erzeugen, da der Täter dem leser nicht greifbar genug beschrieben wird. Eine Lawine hätte mehr Spannungspotential.
Schade eigentlich, der Krimi hätte sehr vielversprechend werden können, aber leider merkt man auch sehr schnell, dass man nicht das bekommt, was man erwartet. Ein Schwedenkrimi, der nicht ganz so depressiv ist wie so manche anderen, aber auch nicht das vorhandene Potential nutzt.
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