Sonntag, 22. Januar 2023

Veronika Stöhr: Der letzte Bote (Rezension)

Auf der Suche nach seinem verschwundenen Bruder entdeckt Journalist Noah eine verschlüsselte Nachricht, deren Bedeutung er nicht versteht. Mithilfe von Übersetzerin Catalina geht er dem Ursprung der Botschaft nach und entziffert sie Schritt für Schritt. Dabei stößt er nicht nur auf eine Taschenuhr, deren Besitzer immer wieder auf unerklärliche Weise gestorben sind, sondern erkennt auch, dass er und Catalina nicht die Einzigen sind, die danach suchen. Als sie endlich erfahren, was mit Noahs Bruder geschehen ist, hat der Wettlauf gegen die Zeit bereits begonnen …
DER LETZTE BOTE ist ein sehr seltsamer Thriller, der viel verspricht und einiges bietet, am Ende dann aber doch enttäuscht, da die größte aller Frage zu keinem wirklichen Abschluss kommt: WARUM? WAS SOLL DAS GANZE? Dabei klingt der Klappentext nach einer Geschichte, die mich interessieren könnte. Und tatsächlich gelingt es der Autorin auch mich sofort in ihren Bann zu ziehen. Es ist auf eine gewisse Art unterhaltsam wie Personen eingeführt werden und wie sich das Zusammenspiel entwickelt. Zwei Parteien sind auf der Suche nach einer geheimnisvollen Uhr und dabei wird auch vor Leichen nicht zurück geschreckt. Eine Schatzsuche moderner Art in einer Weltstadt, die ihre eigenen Geheimnisse hat (auch wenn diese der Fantasie von Veronika Stöhr entspringen).
Ben und Catalina sind sympathische Protagonisten und auch einige der Nebendarsteller werden gut und glaubwürdig skizziert. Auch die Antagonisten sind authentisch und auch wenn es so aussieht als wären sie den Helden immer einen Schritt voraus zeigt sich immer wieder, dass sie auch nur fehlbare Menschen sind.
Diesen Aspekt des Romans hat mir gefallen, ich mochte diese Schatzsuche sehr. Nur gegen Ende geht der Geschichte die Luft raus und es wird eher banal und teilweise auch nicht mehr nachvollziehbar. SO war das Ende etwas unbefriedigend, da hätte ich durchaus etwas Spektakuläreres erwartet.
DER LETZTE BOTE bietet viel ungenutztes Potential und interessante Charaktere und Schauplätze, aber ... am Ende ist der streckenweise spannende Thriller nicht überzeugend.

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