WINTERSTERBEN ist der zweite Fall mit Valeria Ravelli, kann aber auch unabhängig von WALDESKÄLTE gelesen werden, jedenfalls habe ich das so gemacht und ich wusste am Anfang nicht, dass es einen Vorgänger gibt. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass ich Lücken hatte.
Die Story ist zu großen Teilen spannend mit einem sehr schnellen Tempo erzählt. Trotzdem lässt sich der Autor auch Zeit für die Beschreibung/Entwicklung seiner Charaktere und erschafft so teilweise sehr skurrile, leicht klischeehafte Charaktere, die auf eine gewisse Weise glaubhaft sind. Und wenn ich ehrlich sein muss: Erwartet man nicht den einen oder anderen Stereotyp in einem einsamen Bergdorf? Warum mir WINTERSTERBEN trotzdem nicht gefallen hat? Nun, die Charaktere wurden gut dargestellt, an ihnen lag es nicht. Auch die Atmosphäre hatte etwas leicht gruselig/mystisches und auch das hat mir gefallen. Am Anfang der Geschichte hatte ich ständig den Eindruck, dass im Hintergrund etwas Gefährliches/Bedrohliches lauert. Die Erzählweise zu beginn ist eher wenig actionreich, lässt aber keine Spannung vermissen. Erst gegen Ende wird es actionreich, was für Spannung sorgen sollte, aber ich hatte das Gefühl, dass das, was sich dann abzeichnete, doch sehr vorhersehbar war. Dass Gefährliche/bedrohliche im Hintergrund, was für eine gewisse Stimmung sorgte war dahin, und selbst wenn die Szenen spannend geschrieben wurden, konnte sich dieses Gefühl bei mir nicht durchsetzen. Und so ist WINTERSTERBEN ein Thriller, der vielversprechend beginnt, aber dann zum belanglosen Popcornkino verkommt.
Mala Sommer macht trotzdem einen guten Job. Durch ihre Stimme und Betonung wird der Thriller noch etwas aufgewertet, so dass das Hören zumindest nicht als Zeitverschwendung gelten kann.
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