Freitag, 4. November 2022

Thomas Kowa: Todesgelübde (Rezension)

In einem Basler Labor wird die Leiche eines Mitarbeiters gefunden. Dieser war zuletzt im Auftrag des Vatikans an geheimen Untersuchungen des Turiner Grabtuches beteiligt. Für Kommissar Alex Pandera ist eines klar: Das Ergebnis der Untersuchungen muss hoch brisant gewesen sein. Bestärkt wird sein Verdacht dadurch, dass die Kirche alles daran setzt, diese Erkenntnisse unter Verschluss zu halten. Kurz darauf behauptet ein Reporter auf dem Petersplatz in Rom, ein Molekularbiologe habe aus den Blutspuren des Turiner Grabtuchs Jesus geklont. Als Beweis zeigt er das Video eines zweijährigen Jungen: der Klon von Jesus Christus. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn einige würden den Jungen lieber tot als lebendig sehen …
Das Thema ist nicht neu (das Buch allerdings auch nicht, denn die ursprüngliche Version "Das letzte Sakrament" erschien bereits 2012. Allerdings ist das Thema Turiner Grabtuch und Jesus (ob geklont oder als Nachfahre oder in welcher Version auch immer) auch damals nicht neu gewesen. Aber das Rad wird ja auch nicht immer neu erfunden und solange die Umsetzung unterhaltsam ist, schadet es nicht, ein altbekanntes Thema in einer anderen Variante zu lesen. Zumal das Turiner Grabtuch noch immer viele Interpretationen zulässt (wie eigentlich der gesamte Jesusmythos). Thomas Kowa konnte mich ja bereits mit seinen Büchern um Erik Lindberg überzeugen und auch TODESGELÜBDE bietet das, was ich vom Autoren erwarte: Ein interessanter Fall und Spannung. Die Charaktere wirken authentisch, wenn auch manchmal übertrieben (aber das kennt man von anderen Autoren auch und ... wir reden hier von Spannungsliteratur und nicht von einem Sachbuch über Bankenkriminalität, was bestimmt auch spannend sein kann ... wenn man sich dafür interessiert). Allerdings verschwendet Thomas Kowa auch viel Potential und lässt einige Themen (Gentechnik, Jesus und die katholische Kirche) ein bisschen stiefmütterlich zurück, zu Gunsten spannender Verfolgungsjagden. Mehr Action als (Pseudo)Wissenschaft, aber da ich mich im Großen und Ganzen gut unterhalten gefühlt habe fällt es mir auch nicht schwer über kleine Schwächen hinweg zu sehen. Vielleicht hätten mehr Seiten (oder weniger Verfolgungsjagden und eine etwas straffere Handlung) dem Buch nicht geschadet.

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