Montag, 17. Oktober 2022

Arthur Gordon Wolf: Mr. Munchkin (Rezension)

Wir befinden uns in einer nicht mehr fernen Zukunft, in der global agierende Megakonzerne die Regierungen als Exekutive abgelöst haben. Einer der größten Konzerne ist die UMC (United Merchandise Company). Den Hauptumsatz generiert UMC mit humanoiden und tierischen Replikanten, künstliche biomechanische Geschöpfe, die von ihren biologischen Ebenbildern kaum zu unterscheiden sind. In einer der zahllosen Tochterfirmen der UMC arbeitet Nora Hollister als Designerin für intelligente Damentaschen. Ihr bislang sorgenfreies Leben ändert sich dramatisch, als sie eines Tages ein Reparaturteam für ihre defekte Replikanten-Katze ruft. Die seltsamen Weißen Männer, die erscheinen, kommen allerdings nicht von der UMC. In Wahrheit sind sie Gefolgsleute einer uralten Gottheit, die durch milliardenfach gespielte Virtual-Reality-Spiele aus ihrem Schlaf gerissen wurde.
Mr MUNCHKIN ist das 11. Buch aus der Reihe H. P. Locecrafts Schriften des Grauens und die Fortsetzung der Novelle DIE WEISSEN MÄNNER, welches nicht im Rahmen der Reihe erschienen ist (und mir auch nicht bekannt war und ist). Mr Munchkin ist anders als ich es erwartet habe und auch wenn die Bücher der Schriften-Reihe sehr unterschiedlicher Qualität sind so kann ich zumindest sagen, dass die Qualität durchaus eine sehr hohe ist und es sich auch um einen interessanten Roman handelt nur ... es ist kein Buch welches ich im Rahmen der Schriften erwartet hätte, da mir etwas der Lovecraft-Bezug fehlt. Für mich wirkt MR MUNCHKIN wie eine SF-Geschichte mit Replikanten, künstlichen Intelligenzen und natürlich einer Untergrundgruppe, die sich gegen das Establishment erhebt.
Gut geschrieben, leicht zu lesen, durchaus spannend und auf die Fortsetzung (H. P. Lovecrafts Schriften des Grauens Band 12) wird man auch neugierig ... nur ... wer Lovecraft erwartet wird enttäuscht werden. ich weiß nicht ob das in DIE WEISSEN MÄNNER anders ist, aber auf mich wirkt Mr. Munchkin alles andere als eine Cthulhu-Story. ScienceFiction ja, Horror, nein. Von daher ist der Roman eher für Freunde von Philipp K. Dick geeignet als für Lovecraft-Fans.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.