Donnerstag, 28. Juli 2022

Alex Wagner: Der Tote im Moor (Rezension)

Nichts liebt Anna Pilgram mehr als ihre Krimisammlung. Als ihre Schwester sie zu einem Urlaub überredet, darf deshalb natürlich auch der richtige Lesestoff nicht fehlen. Doch in Dartmoor angekommen merkt Anna schnell, dass ihre Schwester sie hinters Licht geführt hat. Anstatt eines entspannten Urlaubs, erwarten sie andere Singles auf der Suche nach der großen Liebe. Genau das, worauf Anna gar keine Lust hat. Denn sie braucht keinen Mann, um glücklich zu sein! Zu ihrer Erleichterung begegnet sie schnell Frau Adele und Louis, beide ebenfalls eingefleischte Krimifans, die ihr die Tage versüßen. Zusammen machen sie die Gegend unsicher bis plötzlich ein Toter auftaucht. Wer wäre für die Lösung dieses Falls besser geeignet als das ungleiche Trio?
Der Tote im Moor ist genau das was man von einem Cosy Krimi erwarten darf: Unterhaltsame Charaktere, ein interessanter Schauplatz, viele Belanglosigkeiten und ein Verbrechen. Wenn das ganze noch gut geschrieben ist, dann steht einem unterhaltsamen Lesevergnügen nichts im Wege. Und genau das bekommt man hier. Die Story ist nicht neu und irgendwie hat man das Gefühl, die Autorin nimmt einfach ein paar Ideen, wirft sie durch den Fleischwolf um dann zu schauen, was dabei rauskommt ... und was dabei rauskommt ist folgendes: Eine Mischung aus Aurora Teagarden, Sherlock Holmes, Miss Marple und ein bisschen Pseudokitsch diverser Cornwall-Romanzen (auch wen das ganze in einem Moor spielt). Es geht heiter zu, sehr unterhaltsam, es gibt zahlreiche Anspielungen auf diverse Krimis (immerhin geht es ja darum), ein paar sexuelle Ver(w)irrungen und um es kurz zu machen: SPASS! SPASS! SPASS!
Freunde des Genres kommen voll auf ihre Kosten.
Man hat das Gefühl Alex Wagner nimmt das Genre nicht ganz so ernst (nur um dadurch eine Hommage an die großen klassischen Krimiautoren wie Doyle, Christie oder Highsmith zu schaffen), aber es wird spannend und ist anfangs wirklich nicht vorhersehbar wohin sich die Geschichte entwickelt.
Der lockere Schreibstil, die schrulligen Charaktere, das hat mich vollkommen überzeugt und ich hoffe, dass es bald eine Fortsetzung geben wird ... auch wenn ich mir noch nicht vorstellen kann wie diese auszusehen hat.

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