Mittwoch, 1. Juni 2022

Patricia Walters: Schwarzer Abgrund (Rezension)

Die 17-jährige Lara will zusammen mit ihrem Bruder und drei Freunden die Ferien auf einer einsamen Berghütte verbringen. Doch auf dem Weg dorthin verirren sie sich und müssen die Nacht im Wald ausharren. Am nächsten Morgen wird einer von Laras Freunden ermordet aufgefunden. Geschockt machen sie sich auf den Rückweg und müssen feststellen, dass die Brücke, die ins Tal führt, eingestürzt ist. Abgeschnitten von der Außenwelt wird ihnen schnell klar: Ein Mörder hat es auf sie abgesehen. Oder ist es einer von ihnen?
SCHWARZER ABGRUND hat zwei Probleme. Das erste: Es ist kein Thriller. Das zweite; Es ist zu kurz. Und vielleicht ist das dritte Problem einfach die Nettigkeit der Geschichte, die gerne ein Thriller wäre, aber als solcher nicht die Spannung aufbauen kann, die man erwartet.
Der Aufhänger ist vielversprechend, aber so ganz kommt die Handlung nicht in die Pötte, was dann wieder das zweite Problem war: Hätte sich die Autorin mehr Zeit gelassen ihre Geschichte zu erzählen, wäre SCHWARZER ABGRUND vielleicht wirklich ein Thriller geworden. Die Erzählerin wirkt sympathisch, stellt aber auch ein kleines Problem dar, was allerdings zu verschmerzen ist, da es bei Büchern, die nur aus einer Perspektive erzählt werden, wohl nicht zu verhindern ist: Die anderen Charaktere bleiben farblos und die potentiellen Verdächtigen werden zwar nach und nach vorgestellt, bleiben aber nur Schemen oder entsprechen zu sehr einem Klischee um glaubhaft zu wirken. 
Ich gebe zu dass der Anfang noch sehr passabel ist und sehr vielversprechend, Doch nachdem der Mord geschehen ist scheint auch die Luft aus der Geschichte zu sein. Alles wirkt wie das Davonlaufen vor einem unsichtbaren, ungreifbaren Gegner. Das Ende kommt dann auch etwas schnell, zwar durchaus mit einer Überraschung, aber mehr als einen Aha-Effekt gibt es nicht, dazu fehlt davor die Spannung.
Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte interessant, so dass man sich nicht langweilt. Nur ... es fehlt etwas um überzeugen zu können.
Was bleibt ist eine nette, gut erzählte Abenteuergeschichte mit Leiche ... 

3 Kommentare:

  1. Hallo Martin,

    von der Inhaltsbeschreibung her klingt es gar nicht schlecht und deine Kritikpunkte machen mich sogar neugierig. Vielleicht wage ich mich ja ran, nach deiner Rezension hätte ich die richtige Erwartungshaltung.

    Liebe Grüße
    Nicole

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Nicole,
      da sieht man wieder mal was Rezensionen ausmachen. Nicht immer schrecken schlechte oder weniger gute Meinungen ab sondern machen neugierig. Geht mir manchmal auch so (sonst hätte ich vermutlich auch nie 50 Shades of Grey gelesen).
      Liebe Grüße und noch schöne Restpfingsten
      M

      Löschen
    2. Ja, das sehe ich auch so! :) Manchmal macht es eben neugierig, wenn jemand anderen ein Buch nicht gefallen hat. Deshalb lese ich gern Rezensionen. Diese sind einfach aussagekräftiger als eine einfache Stern- oder Punkte-Bewertung.

      Löschen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.