Montag, 2. Mai 2022

Rhys Bowen: Tödliche Tatsachen (Rezension)

Alles was Constable Evan Evans möchte ist eine ruhige Zeit mit seiner neuen Verlobten bei seiner Mutter zu verbringen. Doch kaum angekommen warten schockierende Neuigkeiten auf das frisch verliebte Paar: Der Mörder von Evans Vater wird einer weiteren Tat beschuldigt. Nach vier Jahren Jugendstrafe soll er nun die Tochter seines Arbeitgebers getötet haben. Als Evan den Jungen jedocht trifft, ist er erstaunt, dass er keinen eiskalten Killers vorfindet, sondern einen verängstigten jungen Mann, der seine Unschuld beteuert.
Gegen die eigene Vernunft glaubt Evan dem Jungen und beschließt, selbst zu ermitteln, auch wenn seine Vorgesetzten davon alles andere als begeistert sind. Aber kann er seinen Instinkt vertrauen oder werden ihn die Erinnerungen an den Mord seines Vaters in die Knie zwingen?
Tödliche Tatsachen unterscheidet sich von den sechs früheren Bänden mit Gesetz Evans. Freunde des mehr oder weniger beschaulichen Dorfes Llanfair werden nicht auf ihre Kosten kommen, denn Evans ergreift die Flucht. Um nicht zwischen Gesetz und seinen Freunden entscheiden zu müssen flüchtet er vor der Maul- und Klauenseuche, bzw. den Konsequnzen die diese für ihn bedeutet. Also macht er sich mit seiner Verlobten aus den Staub und begibt sich auf Verwandtenbesuch. Dabei hört er mehr oder weniger im Vorbeifahren vom Mord an einem jungen Mädchen. Und Evans kann die Finger nicht davon lassen...
Es dauert sehr lange, bis etwas Schwung in die Geschichte kommt und besonders interessant ist die Geschichte mit der Seuche, bzw. die Besuche von Mutter und Schwiegereltern auch nicht. Zumal sich Evans Mutter doch als sehr anstrengend erweist (nicht nur für Ewan und Bronwen) und man schnell die Hintergründe des Mordes erahnt. Spannung taucht nur ansatzweise auf, aber im Großen und Ganzen bleibt alles etwas gefällig. Der Charme von Llanfair und seinen Bewohnern fehlt und die vielen neuen Charaktere können das nicht ausgleichen.
Tödliche Tatsachen klingt nach einem spannenden Thriller, verbirgt aber tatsächlich eher ein langweiliges Roadmovie mit einer kleine Reise in Constable Eans Vergangenheit. Das hätte man besser umsetzen können und ich hoffe, dass die nächsten Teile (von denen es nicht mehr allzu viele gibt) wieder in Llanfair spielen und irgendwelche Touristen dahingemeuchelt werden. Das einzige Highlight dieses Bandes ist Bronwens Undercoveraktionen. Mal schauen in wie weit sie sich in Evans Polizeiarbeit noch einmischen wird. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.