Mittwoch, 11. Mai 2022

J. C. Maas: Pascal und der unsichtbare Sturm (Rezension)

Eines Morgens wacht Pascal auf einem spektakulären Kreuzfahrtschiff auf, das vor Superlativen nur so strotzt. Als er jedoch einen Streit zwischen zwei Mitgliedern der Besatzung mitbekommt, wächst seine Sorge, dass auf dieser Reise vielleicht doch nicht alles so ist, wie es den Anschein hat. Warum verhält das Personal sich so merkwürdig? Warum ist der Zutritt zu den Außenbereichen untersagt? Und warum lässt sich in dieser perfekten Idylle das ungute Gefühl einfach nicht abschütteln, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt? Die Antworten auf diese Fragen scheinen zum Greifen nahe … wenn nur diese verdammten Kopfschmerzen nicht wären.
Lust auf eine Kreuzfahrt? Es muss ja nicht immer AIDA oder das Traumschiff sein ... J. C. Maas lässt in PASCAL UND DER UNSICHTBARE STURM den Leser Teil einer ungewöhnlichen und tatsächlich traumhaften Kreuzfahrt werden. Alles ist möglich, alles ist erlaubt (fast alles) und allen geht es gut. Da stört es kaum, dass die Passagiere eigentlich gar nicht wissen, wie sie auf das Schiff gekommen sind.
Die Ausgangssituation ist interessant und bietet viel Potential, nur leider ist der Erzählstil ein sehr langsamer. Der Autor lässt sich zeit beschreibt jede Kleinigkeit und jedes Wunder des Schiffs, so dass der Leser schnell gelangweilt wird. Hin und wieder gibt es Anzeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber der Leser wird lange im Dunklen gelassen und diese eingestreuten Anzeichen werden lange nicht erklärt. Ab einem gewissen Zeitpunkt, nachdem man sich tatsächlich überlegt ob man weiter lesen sollte, ändert sich die Stimmung des Buchs und es wird actionreicher. Dieser Teil ist kürzer als der Anfang und lässt den Leser kaum zeit zum Atmen. Jetzt könnte man denken, dass man für den Anfang des Buchs entschädigt wird, aber da viel mit der Beschreibung des Schiffs verschwendet wurde kam die Charakterentwicklung etwas zu kurz. So wirklich nachvollziehen konnte ich so einige Charaktere nicht und selbst Marias Hintergrund war für mich nicht ganz nachvollziehbar.
Eine interessante Idee, die in vielen Belangen verbesserungswürdig ist. Es gibt wirklich ein paar gute Ideen, aber die Umsetzung hat mir nicht gefallen. Zu langatmig an vielen Stellen, langweilig dadurch und auch das actionreiche Ende entschädigt dafür nicht.

Der erste Teil einer Trilogie ... stellt sich die Frage was noch kommen mag, für mich funktioniert es auch als Einzelband. Und mehr werde ich davon vermutlich auch nicht lesen. 

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