Montag, 9. Mai 2022

Cathrin Moeller: Todesglut (Rezension)

Ein besonderes Institut, eine grausam verbrannte Leiche, ein krankes Spiel auf Leben und Tod.
"Denkt wie die Mörder!" Das predigt der eigenwillige Kriminologe und Ex-Kommissar Zornik an der "Akademie des Verbrechens" in einem Gutshaus auf Rügen. In seinem Kurs lernen die Studierenden an echten, ungelösten Fällen. Dieses Semester: Eine grausig verbrannte Leiche in der Stadtbibliothek von Bergen. Der Wettkampf beginnt: Wer ermittelt besser, Zornik oder die Neulinge? Doch aus dem Lehrplan wird gefährlicher Ernst. Als ihm ein brutaler Straftäter von früher das Messer an die Kehle setzt, weiß er: Sie kommen dem Täter oder der Täterin nah - zu nah. Nun muss er alles tun, sein Leben und das der Studierenden zu retten. Denn das grausame Spiel auf Leben und Tod hat gerade erst begonnen.

Ich gebe zu, dass ich mich köstlich unterhalten habe wie Sprecher Stefan Kaminsky das Hörbuch präsentiert. Langweilig wird es nie und eine spannende Szene folgt der anderem. Das ganze Buch wimmelt nur so von überraschenden Wendungen und verdächtigen Personen. Freunde amerikanischer Thriller werden auf ihre Kosten kommen ... und da liegt in meinen Augen auch das Problem des Romans (oder der Reihe, wenn sie denn fortgesetzt wird, worüber ich mich durchaus freuen würde). TODESGLUT spielt auf Rügen, hat also einen deutschen Schauplatz. Die "Akademie des Verbrechens" wirkt auf mich jedoch sehr amerikanisch, wie auch vieles andere, was in und um Rügen passiert. Realistisch klingt das für mich nicht, aber wenn man sich auf die Story einlässt, kann man auch den Realismus hinter sich bringen.
Interessante Protagonisten, undurchsichtige (und oft wechselnde) Antagonisten, Schusswechsel, Schlägereien, Methoden die an Mafiamethoden erinnern, unfähige Polizisten, die entweder korrupt sind oder etwas verbergen wollen ... all das und noch viel mehr wird geboten und nicht nur Kaminsky sorgt dafür, dass das Hörbuch ein sehr kurzweiliges Vergnügen ist.
Nur ... wer einen soliden deutschen Krimi erwartet (und ich will nicht sagen, dass diese schlecht sind, sie sind nur eine andere Liga), der wird enttäuscht werden, dazu ist es in meinen Augen zu amerikanisch. Aber wer sagt nicht, dass das weniger unterhaltsam ist wenn es nicht auf den Straßen von New York oder einer Insel an der amerikanischen Ostküste spielt.

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