Früher habe ich gerne die Edgar Wallace-Bücher gelesen und die Filme gesehen. Die Filme sehe ich heute immer noch gerne (vor allem wegen dem typischen Humor dieser Filme, die sich nicht nur im Wortwitz widerspiegeln) und hin und wieder greife ich auch zu einem Buch, wenn es mir in die Finger gerät. Aber auch wenn ich die Bücher in guter Erinnerung habe, so hat sich diesbezüglich mein Lesegeschmack wohl etwas geändert. Man kann die Bücher lesen, aber man muss es nicht, die Filme sind unterhaltsamer. Aber vielleicht liegt es auch an der Übersetzung und man sollte sich mal einen Wallace im Original antun.
Wenn man mit Edgar Wallace vertraut ist, weiß man was man erwarten kann: Einen sympathischen Helden, eine hilflose Frau und ein grausamer Gegner. Wobei das Ganze zwar spannend geschrieben ist, aber nicht in Beschreibungen von Gewalttaten ausartet. Die Wallace-Bücher sind kurz und bieten dadurch kurzweilige Unterhaltung, allerdings ist das auch eine Schwäche, da viele Dinge nur oberflächlich behandelt werden und die eine oder andere Charakterentwicklung dadurch unglaubwürdig wirkt. Und dabei ist die Grundidee immer gut. Das trifft auf DIE TÜR MIT DEN 7 SCHLÖSSERN genauso zu wie bei anderen Wallace-Krimis, wobei dieser schon fast ein Thriller ist, der es allerdings an Spannung fehlen lässt. Das kann Wallace besser. Auch ist aus heutiger Sicht die Rolle der Frau keine positive und man kann es nicht glauben, dass Frauen damals so unterwürfig waren, beziehungsweise dass es ein aufgeklärter Kriminalbeamter sich so eine Art Frau wünscht. So hilflos wie sie hier dargestellt wird ist es erstaunlich, dass sie überhaupt arbeitet.
Ein typischer Wallace, der vielleicht einmal ein Bestseller war, aber aus Sicht der heutigen Zeit eher Durchschnitt bietet und getrost im Bücherregal verstauben darf.
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