Donnerstag, 31. März 2022

Steve Higgs: Ein Zauberer in Bremen - Ungebundene Magie (Rezension)

Die Aufgaben von heute:
1. aus einer unterirdischen Zelle fliehen
2. einen höhnischen Werwolf als Helfer rekrutieren
3. in das Reich der Dämonen eindringen und ein Mädchen retten
Für den magischen Detektiv Otto Schneider hat die Magie ihn immer aus Schwierigkeiten herausgehalten. Jetzt funktioniert sie umgekehrt ...
... und er hat gerade den Kampf seines Lebens begonnen.
Es gibt ein uraltes Geheimnis, das in der Vergangenheit der Erde vergraben ist, und er hat es gerade aufgedeckt. Magische Wesen herrschten einst über uns, bis ihr verratener Anführer mit seinem letzten Atemzug einen Todesfluch aussprach. Der Fluch, der über viertausend Jahre lang aus dem Reich der Menschen verbannt war, schwächt sich ab, und diese Wesen, diese ... Dämonen, kehren zurück, um die Erde erneut zu beherrschen.
Sie sind mächtig, unsterblich und unaufhaltsam, aber sie wissen nicht alles. Sie haben etwas von ihrer Magie zurückgelassen, und ihre Rückkehr hat ein Erwachen ausgelöst.
Helden werden sich erheben ...
Steve Higgs wurde in England geboren, lebte er fast siebzehn Jahre lang in Deutschland und hat sich in das wunderbare Land und alles, was es zu bieten hat, verliebt. Und warum sollte ein Nichtheimischer nicht über Deutschland schreiben, es gibt genug Beispiele, bei denen Deutsche ihre Romane in Amerika oder Großbritannien (oder dem einen oder anderen exotischeren Schauplatz) spielen lassen. Nur ... selbst wenn ein jemand über ein fremdes Land schreibt sollte er sich entweder wirklich damit auskennen, oder zumindest ein entsprechendes Lektorat aufweisen können. Und das ist nur der Anfang der Schwächen, die der Leser in Ungebundene Magie zu sehen bekommt. Der Schreibstil ist gutes deutsch, für jemanden der kein Muttersprachler ist. Aber hin und wieder merkt man doch, dass die Sprache etwas einfach oder ungewöhnlich präsentiert wird. Das mag am Anfang noch charmant sein, wird aber im Laufe des Buchs eher nervend. Unpassenden Wortsetzungen und falsche Grammatik sind an der Tagesordnung. Die Story an sich könnte interessant sein, aber aufgrund des Stils und einiger anderer Schwächen, lässt vieles zu wünschen übrig. Charakterentwicklung und Spannung bleiben auf der Strecke hinzu kommen Unkenntnisse der deutschen Gepflogenheiten, vor allem, was den Polizeidienst anbelangt. Bei der deutschen Polizei gibt es keine militärischen Dienstgrade, niemand wird mit "Sir" oder "Detective Sergeant" angesprochen, entsprechende Dienstgrade gibt es nicht. Der Leiter einer Polizeiwache wird auch nicht als Chief bezeichnet. Das passt gar nicht.
Ein besserer Übersetzer und ein Lektorat wären hilfreich, wobei ich mir nicht sicher bin ob sowohl das eine als auch das andere überhaupt vorhanden war. Die Story hätte mehr verdient.
Ein Zauberer in Bremen ist der Auftakt einer mehrteiligen Reihe, aber ich glaube nicht, dass ich irgendjemandem diese Reihe empfehlen könnte (vermutlich auch den Leuten nicht, die ich nicht mag). Freunde von urban Fantasy sollten sich anderweitig umsehen. Die an sich interessant klingende Geschichte wird durch zu viele Kleinigkeiten oder Recherchefehler zerstört.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.