Dienstag, 15. März 2022

Maurice Leblanc: Arsène Lupin gegen Herlock Sholmes (Rezension)


 Mit Arsène Lupin hat Maurice Leblanc ein liebenswerter Meisterverbrecher geschaffen, der seinesgleichen sucht. Seine Geschichten sind unterhaltsam, spannend und sowohl antiquiert charmant wie zeitlos. Arsenè Lupin ist (natürlich) Franzose, welcher seine Verbrechen (sofern man sie als solche bezeichnen kann) In Frankreich begeht. Trotzdem hat er das Interesse eines großen englischen Detektivs geweckt: Herlock Sholmes, der in anderen Ausgaben des Buchs neuerdings auch unter seinem wahren Namen auftaucht. Sherlock Holmes. Zu Leblancs Lebzeiten konnte dieser aus rechtlichen Gründen Doyles Meisterdetektiv nicht namentlich erwähnen. Allerdings war den Lesern damals und heute natürlich klar wer gemeint ist.

In Arsène Lupin gegen Herlock Holmes geben sich die beiden , der Meisterdetektiv und der Meisterdieb einem unterhaltsamen Katz- und Mausspiel hin, bei dem nicht immer ersichtlich ist wer gerade die Oberhand gewinnt, aber die Sympathien sind (selbst bei einem Holmes-Fan wie mir) bei Lupin. Sholmes will, mehr oder weniger mit Hilfe der französischen Polizei, Lupin hinter Gitter bringen. Natürlich führt Lupin Sholmes oft an der Nase herum, aber bei mehr als einer Gelegenheit wird es knapp. Es ist ein Vergnügen, diese Jagd zu verfolgen und selten hat man einen so wütenden (S)Holmes gesehen.

Aber am Ende siegt die Gerechtigkeit (und es ist kein Spoiler, wenn ich das verrate, denn Lupin ist kein gewissenloser Verbrecher und Gerechtigkeit hat viele Formen) und dem Leser wird klar, dass es um mehr geht, als "nur" um die Jagd nach einem Verbrecher.

Arsène Lupin gegen Herlock Sholmes verdient mehr Aufmerksamkeit, auch wenn es sich um einen Klassiker handelt. Aber manche Klassiker dürfen nicht vergessen werden.

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