Samstag, 12. März 2022

Julia Herne: Die Toten von St.James (Rezension)

St. James, eine Kleinstadt in West Virginia, bekommt einen neuen Sheriff: Jared Marcus. Als dieser ein altes und leerstehendes Herrenhaus kauft, ahnt er nicht, dass er sich schon bald mit der grausamen Geschichte des Hauses auseinandersetzen muss, denn von der Lösung zweier alter Fälle hängt sein Leben ab.
Die Toten von St. James beginnt sehr harmlos. Der Leser wird in eine idyllische Kleinstadt eingeführt und durch das harmonische Zusammenleben der Bewohner eingelullt. Wie sollte auch etwas Schreckliches passieren. Auf dem Cover des Buchs ist Thriller zu lesen, aber nach dem ersten Seiten erwartet man eher einen Cosy Krimi ... und dann. Wie man sich nur täuschen kann.
Mit ihrem packenden Schreibstil treibt Julia Herne ihre Geschichte voran und bietet dem Leser mehr als er erwartet hätte. Es wird brutal und das sehr anschaulich und es wird wirklich gruselig. Aus dem heimeligen Idyll entwickelt sich ein gut durchdachter, actionreicher Spukhaus-Thriller. Die Protagonisten sind vielschichtig und sehr sympathisch und tragen viel zur beängstigenden Story bei.
Aus der gemütlichen Kleinstadt-Atmosphäre wächst langsam die unterschwellige Bedrohung, um schließlich in einem fulminanten Showdown zu enden, den man sich gut als Verfilmung vorstellen könnte. Popcorn-Kino bei dem das Popcorn nicht angerührt wird und man das Atmen nicht vergessen darf.
Die Toten von St. James ist ein spannender Thriller, der vielleicht hier und da etwas mehr Tiefe verdient hätte, aber dafür an Spannung und brutalen Szenen (und genug Schauer- und Gruselmomente) nicht spart. Nichts für schwache Nerven.
Mit den Bonusstories am Ende, welche den Hintergrund einiger Personen aus der Vergangenheit des Hauses verstärken sollten, konnte ich allerdings wenig anfangen. Für mich stellten sie keinen Mehrwert dar.

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