Donnerstag, 17. Februar 2022

Maureen Jennings: Das Mädchen im Schnee (Rezension)


Vor einiger Zeit entdeckte ich im TV die Murdoch Mysteries für mich. Die Serie spielt Ende des 19. Jahrhunderts in Toronto und zeigt die faszinierende Welt von William Murdoch, einem gutaussehenden und jungen Detective. Um einige der grausamsten Morde der Stadt zu lösen, verwendet er radikale forensische Techniken wie die Identifizierung von Verbrechern mittels Fingerabdrücken und Bluttests. Obwohl er damit sehr erfolgreich ist, erntet er nicht nur den Spott seiner Kollegen sondern auch die Skepsis seines Chefs Inspektor Brackenreid. Nur die Pathologin Julia Ogden und Constable George Crabtree glauben an ihn. Die Serie ist sowohl spannend, als auch witzig, nur die Musik ist manchmal etwas nervig. Aber darüber kann ich hinwegsehen, die Serie ist für mich ein Highlight der historischen Krimiserien, und ich war begierig darauf die Bücher, auf denen die Murdoch Mysteries basieren zu lesen. Das Mädchen im Schnee ist eines davon.

Ein eiskalter Mord in einer eisigen Stadt
Toronto, Kanada, im Februar 1895. In einer frostigen Winternacht wird eine schwangere junge Frau mit Opium betäubt und wenig später tot aufgefunden. Inspektor Murdoch steht vor einem Rätsel. Doch kaum hat er mit seinen Ermittlungen begonnen, geschieht ein zweiter Mord ...
Jennings gelingt es ein gutes Bild und eine dichte Atmosphäre des Toronto von 1895 zu schaffen. Leider war das Buch für mich eine Enttäuschung, da ich nichts fand, was mir an der Serie gefiel und ich am Ende einen normalen, leidlich spannenden, historischen Krimi hatte, der zwar mit einem interessanten Fall aufwarten kann, dieser aber sehr zäh erzählt wird. Auch fehlt Julia Odgen vollkommen und so geht einiges an unterschwelliger (und in der Serie sehr unterhaltsam dargestellte) Romantik verloren.
Das Mädchen im Schnee ist nett, unterscheidet sich aber höchstens im Schauplatz von anderen Krimis aus dieser Zeit. Es ist leidlich spannend und die Charaktere wirken farblos. Meiner Meinung nach versäumt man nichts, wenn man die Bücher nicht kennt, die in Deutschland auch nur noch gebraucht erhältlich sind. Der Serie sollte man aber eine Chance geben.

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