Donnerstag, 24. Februar 2022

Dantiel W. Moniz: Milch Blut Hitze (Rezension)

Eine Dreizehnjährige versteht ihre nicht enden wollende Traurigkeit nicht, es kommt zu einer unabsehbaren Tragödie. Eine Frau kämpft nach einer Fehlgeburt mit dem Abschied von einem Leben, das sie nicht kannte. Eine Teenagerin widersetzt sich der Kirche und erfährt den Preis dafür am eigenen Leib. Zwei entfremdete Geschwister müssen die Asche ihres toten Vaters nach Santa Fe bringen und sind auf den unendlich langen Highways gezwungen, sich den Abgründen ihrer Vergangenheit zu stellen. Aufrichtig und feinfühlig ergründet Dantiel W. Moniz Familien und andere menschliche Beziehungen und streift dabei immer wieder Themen wie Mädchen- und Frausein, Mutterschaft und Körper, Glauben und Konsum, Verlust und Verlangen. "Milch Blut Hitze" stellt sich den Fragen und Lebensgefühlen unserer Zeit und verpackt sie in eine Sprache, die einfühlsam und kompromisslos zugleich ist –
Milch Blut Hitze vereinigt elf Kurzgeschichten der Autorin Dantiel W. Moniz. So unterschiedlich sie auch sind, sie haben eines gemeinsam: Die Protagonistinnen sind schwarz (Ausnahmen im Geschlecht betätigen die Regel, aber die Hautfarbe ändert sich nicht). Und die Geschichten haben es in sich und sind auf unterschiedliche Weise nachhaltig und bleiben noch lange im Gedächtnis. Vorrangig geht es um Frauen mit Problemen, die nicht immer mit Beziehungen zu tun haben müssen und mehr als einmal kommt das Ende unerwartet und anders, als man es erwarten würde.
Dantiel W. Montiz ist eine lesenswerte Anthologie gelungen, bei der mich tatsächlich alle Geschichten auf unterschiedliche weise überzeugen konnten. Der Schreibstil muss sich nicht hinter dem anderer großer amerikanischer Schriftsteller verstecken, ist aber leicht zugänglich und passt sich den Protagonistinnen und ihren Problemen hervorragend an.
Milch Blut Hitze ist kein Buch, dass man einfach so runterlesen kann, man benötigt Zeit und diese sollte man sich auch nehmen, um die einzelnen Geschichten wirken zu lassen. Ich finde es immer schwer, wenn man einen jungen Autor (egal welchen Geschlechts) als neue Hoffnung sieht, aber in diesem Fall bin ich gespannt, wie ein Roman von dieser empfehlenswerten Schriftstellerin aussehen wird. Mit ihren Kurzgeschichten kann sie überzeugen und man möchte mehr von ihr lesen.

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