Freitag, 7. Januar 2022

Vera Buck: Runa (Rezension)

Paris 1884. In der neurologischen Abteilung der Salpêtrière-Klinik führt Dr. Charcot Experimente mit hysterischen Patientinnen durch. Seine Hypnosevorführungen locken Besucher aus ganz Europa an; wie ein Magier lässt der Nervenarzt die Frauen vor seinem Publikum tanzen. Dann aber wird Runa in die Anstalt eingeliefert, ein kleines Mädchen, das all seinen Behandlungsmethoden trotzt. Jori Hell, ein Schweizer Medizinstudent, wittert seine Chance, an den ersehnten Doktortitel zu gelangen, und schlägt das bis dahin Undenkbare vor. Als erster Mediziner will er den Wahnsinn aus dem Gehirn einer Patientin fortschneiden. Was er nicht ahnt: Runa hat mysteriöse Botschaften in der ganzen Stadt hinterlassen, auf die auch andere längst aufmerksam geworden sind. Und sie kennt Joris dunkelstes Geheimnis …
Runa klingt auf den ersten Blick wie ein Buch nach meinem Geschmack, ein medizinhistorischer Thriller mit einem Hauch von Mysterie. Vera Buck verbindet eine fiktive Handlung mit realen Persönlichkeiten und Örtlichkeiten. Es hätte ein Buch ganz nach meinem Geschmack sein, aber so ganz konnte mich das Buch nicht überzeugen.
Der Schreibstil ist etwas anstrengend, Vera Buck verliert sich oft in ihren Be- und Umschreibungen, so dass es schwer fällt die Handlung nicht aus den Augen zu verlieren. Die zahlreichen Erinnerungen von Jori mögen für die Handlung zwar wichtig sein, wirken aber oft wie Nebensächlichkeiten und verwirren nur. Das ist schade, denn die Geschichte an sich hätte das Potential für einen spannenden Thriller geboten, was aber durch die langatmige Erzählweise zerstört wird. Die Taschenbuchausgabe erschien unter dem Titel "Runas Schweigen".

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