Dienstag, 11. Januar 2022

Marco Hasenkopf: Eisflut 1784

Ein faszinierender Kriminalroman inmitten der größten Naturkatastrophe der frühen Neuzeit. Cöln 1784: Mitten im härtesten Winter seit Menschengedenken geht ein Serienmörder in der Stadt um. Amtmann Henrik Venray und die eigenwillige Apothekerwitwe Anna-Maria Scheidt begeben sich auf die Jagd nach ihm und müssen nicht nur gegen eine Bestie in Menschengestalt, sondern auch gegen Kälte und Hunger kämpfen. Zu allem Überfluss droht eine Schmelzwasserflut von unvorstellbarem Ausmaß über Cöln und das Rheinland hereinzubrechen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Um es klar zu sagen: Mich hat das Buch enttäuscht. Ich hatte es spannender und auch dramatischer erwartet, aber die Krimihandlung und Amtmann Venray konnten mich nicht überzeugen. Da wäre es mir fast lieber gewesen, man hätte sich auf die Beschreibung des Winters und der nahenden Flut konzentriert und sich statt auf eines Krimis einen Katastrophenthriller konzipiert. Aber ich kann nicht sagen, dass mich das Buch gelangweilt hätte oder dass man die Finger davon lassen sollte, weil es einfach schlecht geschrieben und recherchiert ist. Der Schreibstil des Autors passt zur Thematik, die Sprache passt gut in die Zeit. Auch sind die Ortsbeschreibungen sehr authentisch und es fällt dem Leser nicht schwer sich in die Zeit und die Beschwernisse hineinzuversetzen. tatsächlich kann man leicht den Bezug zur Gegenwart verlieren. Gefallen hat mir auch Anna-Maria Scheidt, eine starke und interessante Frauengestalt, die mehr überzeugen konnte als Venray.
Kurz gesagt: Ich hätte mehr mir mehr Eisflut gewünscht (obwohl sie durchaus ständig gegenwertig ist, aber doch leicht aus den Gedanken tritt) und weniger Krimi (oder zumindest einen, der mich fesseln könnte). Ein Buch das man als Fan historischer Krimis lesen kann, aber nicht muss.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.