Mittwoch, 13. Oktober 2021

C. S. Harris: Die Gräber von Tanfield Hill (Rezension)

London, 1812: Als der umstrittene Bischof von London erschlagen in einer alten Krypta neben der verwesten Leiche eines unbekannten Mannes gefunden wird, bittet der Erzbischof von Canterbury den jungen Adligen Sebastian St. Cyr um Hilfe. Dieser hat mittlerweile in den höchsten Kreisen Englands den Ruf eines verwegenen Ermittlers. Außerdem kennt er die Person, die den Bischof als letztes gesehen hat … Es ist ausgerechnet Miss Hero Jarvis, Tochter des gefährlichen Vetter des Prinzregenten, zu der Sebastian ein sehr angespanntes Verhältnis pflegt. Seine Suche nach dem Mörder führt ihn von den hintersten Winkeln Smithfields bis in die Machtkorridore von Whitehall und zwingt ihn, sich den gut gehüteten Geheimnissen der Vergangenheit seiner eigenen Familie zu stellen …
Die Gräber von Tanfield Hill ist der fünfte Band der Krimireihe um Sebastian St. Cyr. Und ich hoffe, es kommen noch viel mehr. Auch diesmal schafft die Autorin einen atmosphärisch dichten und sehr spannenden Fall zu konstruieren, der den Leser (mich) bis zum Ende zu fesseln vermag. Neben den Verbrechen hat Sebastian aber auch mit seiner Familiengeschichte zu kämpfen. Ich weiß nicht, ob es beabsichtigt ist, aber ich finde diese sehr amüsant und sehe darin auf etwas verquere Weise eine lustige Auflockerung zum an sich ernsten Tonfall des Romans. Wenn man denkt, man wüsste alles, tauchen immer wieder neue Erkenntnisse auf, die das bisherige Wissen auf den Kopf stellen. Ich bin gespannt, wie sich die Sache noch entwickelt. Unterhaltsam ist auch der Tanz um den heißen Brei zwischen Hero und Sebastian. Werden sie ein Paar, werden sie es nicht und wer bringt wen zuerst um (okay, das wird wohl nicht passieren, aber wer weiß ...).
Sebastians Liebeleien und seine Familiengeschichte bleiben aber angenehm im Hintergrund. Diese Geschichten entwickeln sich weiter, lassen aber nie das Verbrechen vergessen, das Sebastian St. Cyr versucht aufzuklären.
Vielleicht ist es nicht unbedingt notwendig die vorangegangenen Bücher zu kennen, zumindest die Verbrechen stehen alle für sich, aber der Rote Faden, Sebastians Familiengeschichte, zieht sich durch alle Büchern, auch wenn das bei den ersten beiden Teilen noch nicht so auffällig ist. Abgesehen davon sind alle Bücher der Reihe für alle Fans historischer Krimis sehr zu empfehlen, auch wenn es mit den historischen Fakten nicht ganz genau genommen wird, was die Autorin aber am Ende erklärt, so dass man seinem Wissen auch ein paar neue Erkenntnisse hinzufügen kann.

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