Dienstag, 21. September 2021

Volker Dützer: Sturmtod (Rezension)

Nachdem Jennifer Nowak bei einem Unfall ihren Verlobten verloren hat und seitdem durch Brandnarben entstellt ist, nimmt das Schicksal nun eine unerwartete Wendung. Sie erbt ein altes Haus auf den Klippen im abgelegenen Fischerdorf Pennack in Cornwall. Obwohl sie sich auf Anhieb wohl fühlt, versucht ein Unbekannter sie mit allen Mitteln zu vertreiben. Und bald entdeckt sie, dass das Haus und der verwilderte Garten ein schreckliches Geheimnis bergen. Während sie sich zusammen mit dem Außenseiter Travis Sayer auf die Suche nach Antworten macht, kommen sie einem gefährlichen Mörder immer näher. Doch auch Travis hat ein Geheimnis und bald weiß Jennifer nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Als ein Sturm heraufzieht, gerät sie in tödliche Gefahr …
Sturmtod wird als Krimi bezeichnet, abeer ich habe den Eindruck, dass es dem Buch nicht ganz gerecht wird. So viel andere Ansätze sind vorhanden, so dass man auf der einen Seite zwar einen Krimi vor sich hat, man aber aufgrund der vermittelnden Stimmung auch einen subtilen Horrorthriller vor sich haben könnte. Ich denke der Leser selbst muss entscheiden, was er vor sich hat. Aber er darf viel erwarten. Natürlich Spannung bis zum Schluss.
Mysteriös, sehr dramatisch, teilweise sehr zwielichtige Charaktere, aber auch sympathische Protagonisten, das macht diesen Krimi aus und ich gebe zu, dass ich anfänglich meine Vorbehalte hatte. Aus irgendwelchen Gründen verbinde ich Cornwall mit schwülstigen Rosamunde Pilcher-Romanen (ohne jemals einen gelesen zu haben). Aber Cornwall kann auch der Schauplatz ganz anderer Ereignisse sein (auch wenn Sturmtod auch eine kleine, allerdings nicht schwülstige, Liebesgeschichte aufzuweisen hat).
Sturmtod bietet einen interessanten Schauplatz (ein altes Haus), eine alte Familienfehde, die aus Freunden Feinde machte und eine Familientragödie, die ihre Hände aus der Vergangenheit in die Gegenwart streckt.
Langweilig wird es wirklich nicht und das Ende ... überrascht. Manchmal glaubt man zwar bei den zahlreichen Handlungssträngen und Personen den Überblick zu verlieren, aber tatsächlich bleibt die Anzahl der handelnden Personen und Schauplätze überschaubar.
Fast unblutig und gewaltfrei kommt Sturmtod daher, und doch schafft der Autor eine Atmosphäre, die beängstigender ist als es Gewaltdarstellungen sein könnten.

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