Dienstag, 27. Juli 2021

Thomas Köhler: Der Charme des Todes (Rezension)

Berühmt-berüchtigt: Von Schillers verschollenem Schädel über das dramatische Ertrinken Ludwigs II. bis hin zum Attentat auf J.F. Kennedy und zu Michael Jacksons skurrilem Ableben – und viele mehr! - Ernst und unterhaltsam zugleich: Medizinische Fachkenntnisse ordnen spektakuläre Todesfälle ein - Kulturhistorisch relevant: Wie Tode Weltgeschichte schreiben - Spannend: Die Biologie des Todes an berühmten Fällen lernen Was nach dem Tod kommt, wissen wir nicht? Wie gut, dass die berühmten Verstorbenen aus diesem Buch nicht mitbekommen haben, was nach ihrem Ableben mit ihnen passiert ist! Ötzi hätte sich seinerzeit bestimmt nie träumen lassen, als berühmte Mumie durch zahlreiche forschende Hände zu wandern und durch die Medien des 20. und 21. Jahrhunderts zu tingeln. Schiller hatte vermutlich auch anderes im Sinn als ein Verwirrspiel um seinen Schädel. Und Philipp dem Schönen wäre sicher Friedhofsruhe lieber gewesen als von Johanna der Wahnsinnigen quer durch Spanien gezerrt zu werden – als Leiche! Und Kennedy, was hätte er gesagt, wenn er gewusst hätte, dass sein Tod vermutlich immer ein Rätsel bleiben würde? Thomas Köhler interessieren Todesfälle, bei denen etwas ganz anders, schief oder charmant lief: von nicht verwesenden Leichen über gewaltsame Tode berühmter Persönlichkeiten – die Ermordung Cäsars, von Elisabeth von Österreich (Sisi), die Übertötung Rasputins, die Erschießung der letzten Zarenfamilie u.v.m. – bis hin zu „faszinierenden“ Selbstmorden und postmortalen Unruhe-Schicksalen. Der Charme des Todes weht durch die Seiten dieses Buches! Dieses Buch richtet sich an: Interessierte aller Fachrichtungen
Im Großen und Ganzen ist Der Charme des Todes ein interessantes und sehr kurzweiliges Buch, das man kaum aus den Händen legen mag. Negativ kann ich nur bemängeln, dass es sehr kurz ist und höchstens für den "Ahnungslosen" Neuigkeiten bringt. Dem historisch interessierten werden die Todesumstände von Rasputin, Sisi oder Cäsar geläufig sein. Aufgrund zahlreicher Dokumentationen, die ich (gerne und oft) sehe wurde mir nichts Neues präsentiert, aber ich kann deswegen nicht sagen, dass das Buch langweilig war. Teilweise las es sich wie ein Kriminalprotokoll und hatte hin und wieder auch etwas (unfreiwillig) Komisches (Rasputins Tod z. B., der kerl war ja fast unkaputtbar).
Abgesehen von seinen kleinen Schwächen (die für andere vielleicht gar keine sind) ist DER CHARME DES TODES absolut lesenswert.
 
Aber für mich wäre ein bisschen mehr (an historischen Persönlichkeiten und ihr Dahinscheiden) besser gewesen. Aber man kann sich immer beschweren und in diesem Fall ... kann man mein Gemecker ignorieren. Wer sich für den Tod interessiert, der sollte zu diesem Buch greifen.

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