Montag, 19. Juli 2021

Scott Thomas: Kill Creek (Rezension)

Am Ende einer langen Straße mitten im ländlichen Kansas liegt einsam und verlassen das Finch House. Es ist berüchtigt, schließlich ereilte jeden seiner Bewohner einst ein grausames Schicksal. Könnte es eine bessere Kulisse geben, um die vier erfolgreichsten Horrorautoren der USA zu einem Interview zusammenzubringen und das ganze live im Internet zu streamen? Was als harmloser Publicity-Spaß beginnt, entwickelt sich schnell zum Albtraum für alle Beteiligten. Denn es kommen nicht nur die dunkelsten Geheimnisse der vier Schriftsteller ans Tageslicht, auch das Finch House selbst hütet ein dunkles Geheimnis. Aber anders als die vier Autoren möchte es dieses nicht für sich behalten. Und schon bald gibt es den ersten Todesfall ...
Kill Creek könnte man als klassischen Horrorroman bezeichnen und irgendwie auch typisch amerikanisch. Dem Schauplatz des Spukhauses wird nicht viel Neues hinzugefügt, aber das spielt keine Rolle, denn Freunde des klassischen Horrorromans (wie SHINING oder SPUK IN HILL HOUSE) werden auf ihre Kosten kommen. Es wird ne langweilig, auch wenn das Ende vorhersehbar ist. Aber bis dahin wird man gut unterhalten und bekommt das, was man erwarten kann: Typische Amerikaner (mit dem einen oder anderen Geheimnis), ein einsames Haus, das seinen eigenen Willen und merkwürdige Bewohner hat (oder hatte). Scott Thomas gelingt es, langsam eine immer größer werdende Spannung aufzubauen, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass er sich für den Anfang mehr Zeit gelassen hätte, vor allem beim ersten Aufenthalt der Protagonisten im Haus. Das letzte Drittel dagegen ist dann ein bisschen zu lang und ausführlich geraten. Der subtile Horror bleibt zu Gunsten von Action und fröhlichem Gemetzel auf der Strecke.
Aber kleine Schwächen darf jedes Buch haben (und die wenigsten haben keine) und für ein Debut ist es hervorragend gelungen.
Nicht wirklich neu, aber spannend umgesetzt.

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