Mit der Ankunft des Junggesellen Peter Hynd im Nachbarort ist es dort mit Ruhe und dörflicher Beschaulichkeit vorbei. Der äußerst charmante Mann löst bei den Frauen des Dorfes nämlich erbitterte Rivalität aus. Police Constable Hamish Macbeth findet diese Zickenkriege zunächst einfach nur unterhaltsam. Er lässt sich ja auch nicht so leicht um den Finger wickeln. Aber dann ist plötzlich von Morddrohungen und Missbrauch die Rede. Und es dauert nicht lange, bis auch noch eine Leiche auftaucht. So steht Hamish mal wieder vor der Herausforderung, einen Mörder dingfest zu machen!
Der zehnte Teil der Hamish-Bücher hatte mir gut gefallen und voller Vorfreude habe ich den nächsten Band (in deutscher Übersetzung) erwartet. Umso größer war dann die Enttäuschung. Tatsächlich hat mir nur der Schluss wirklich gefallen, da er unerwartet und sehr witzig war (nur so viel sei verraten: Es war die falsche .... ach nein, lieber doch nicht, vielleicht will sie ja doch jemand an diesem Schottlandkrimi erfreuen, trotz meiner eher negativen Meinung).
Ich hatte den Eindruck, dass die Geschichte lange braucht um in Fahrt zu kommen und das übliche Geplänkel war eher langweilig und langwierig: Ältere verheiratete Damen jagen dem schönsten Mann, den sie je gesehen haben hinterher, wobei dieser doch eher blass und oberflächlich erscheint. Im Großen und Ganzen bekommt man das vorgesetzt was man von den Hamish-Büchern erwartet, aber dass es amüsanter geht (selbst wenn es sich nur um Geplänkel handelt) zeigen einige der früheren Bände.
Blair spielt nur eine geringe Rolle und das Verhältnis zu Priscilla ... oder anders gesagt Priscilla entwickelt sich zur oberflächlichen, unausstehlichen Schnepfe. Das hat sie nicht verdient (und Hamish auch nicht). Durch diese Wandlung spielen auch Hamishs übliche naive Frauengeschichten keine großen Rollen und sind weniger amüsant als früher, als die beiden noch kein offizielles Verhältnis hatten.
Es ist schade, dass in diesem Band die Luft raus ist, ich mag die Serie an sich, aber ... man kann nicht immer zufriedengestellt werden.
Hamish lässt sich nicht um den Finger wickeln hat eine interessante, wenn auch nicht neue, Ausgangssituation, die man mit viel Humor in Szene setzen könnte und auch die Ermittlungen hätten durchaus die eine oder andere amüsante Auflockerung verdient. So aber wirkt alles oberflächlich, aufgesetzt und weder unterhaltsam noch spannend. Bis auf den Schluss, der mich tatsächlich zum Lachen brachte, aber der Weg dorthin war extrem mühsam. Ein Spannungsbogen war nicht ersichtlich und Hamish quält sich von einer alten Dame zur nächsten, von einer "außerehelichen" Peinlichkeit zur nächsten und Priscilla spielt die beleidigte Unnahbare.
Sehr anstrengend. Ich hoffe die nächsten teile entschädigen für diese Durststrecke. Immerhin sind die einzelnen Bände nicht lang, ich weiß nicht ob ich sonst bis zum Ende durchgehalten hätte.
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