Donnerstag, 17. Dezember 2020

C. J. Knittel: Die Träne des Phönix (Rezension)

Nicole Wagner arbeitet für die Krebell, eine außerirdische Rasse, die die Menschheit unterworfen hat. In ihrem Namen macht sie Jagd auf Widerstandskämpfer, die sich in den U-Bahnnetzen und Kanalisationen der Städte versteckt halten. Während eines Aufklärungsfluges über London wird sie abgeschossen und bedient sich einer Lüge, um am Leben zu bleiben. Die Menschen nehmen sie bei sich auf und sie lernt das Leben im Untergrund kennen. Und mit der Zeit erwachen ihre Zweifel ...
Die Träne des Phönix eignet sich vielleicht für Leser, die sich langsam an das Thema Science Fiction heranwagen wollen ohne zu sehr von technischen Errungenschaften und Erklärungen erschlagen zu werden. Es wird eine einfache (man könnte auch sagen klassische) Story geboten: Das Überleben der Menschen unter außerirdischen Invasoren (in diesem Fall insektenähnliche, was nicht ganz so fremdartig dargestellt wird wie es könnte). 
Die Geschichte ist kurz, geradlinig und (abgesehen von einer kleinen Sache, die mich durchaus überrascht hat ... aber ich ergieße mich lieber in Andeutungen, als dass ich einen Spoileralarm setze) vorhersehbar. 
Das Buch bietet zwischenmenschliche Beziehungen (die manchmal vielleicht ein bisschen zu sehr in den Vordergrund gestellt werden, durchaus Potential für interessante Konflikte geben, aber oft im Sand verlaufen) und kriegerische Auseinandersetzungen (in einem für mich durchaus angenehmen Maße ... nicht zu viel und nicht zu übertrieben in ihrer Darstellung).
Eigentlich wird viel Potential verschenkt: Die Aliens sind zu menschlich (mit Ausnahmen, aber im großen und Ganzen fällt es schwer sie als Insekten zu sehen), die Protagonisten sehr farblos und austauschbar und die Beweggründe von Nicole sind nicht immer nachvollziehbar.
Und das Ende kommt zu schnell.

Die Träne des Phönix ist eine nette Geschichte, für den Sf-Fan bietet sie wenig und wenn ich ehrlich bin, so verpasst man nichts, wenn man einen Bogen um das Buch macht.
Nett ist manchmal zu wenig um auf dem Buchmarkt Aufmerksamkeit zu verdienen (andererseits haben auch manchmal schlecht geschriebene Romane Bestsellerstatus)

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