Donnerstag, 3. Dezember 2020

Amandara M. Schulzke (Hrsg): Wir sind die Bunten (Rezension)

Kämpft mit uns gegen die grauen Herren und Aluhutträger! Haltet die Banner hoch für Jubel, Trubel, Heiterkeit! Auf dass der Goldberg in Selb an jedem zweiten Septemberwochenende erbeben möge! Dudelsäcke, Trommeln, epische Gesänge und feiner Harfenklang ertönen. Kunterbunt, international und familiär lustwandeln tausende Fans und Mitstreiter auf dem größten europäischen Mittelalterkulturfestival: dem Festival-Mediaval. Unsere Schriftkundigen trafen Zeitreisende, Räuber, feige Wikinger, Walküren, Drachen und Dämonen. Sie erzählen ihre Geschichten vom Überleben der Phantasie, von der Liebe des Anfangs und des Endes und von allem dazwischen.
Eine Frage, die sich natürlich stellt, bevor man das Buch liest: Muss man das Festival Mediaval kennen? 
Ich habe die Frage für mich beantwortet und obwohl ich das Festival nicht kenne, habe ich diese Anthologie gelesen. Nun ja, vielleicht ist der Lesespaß größer, wenn man das Festival kennt, aber ich kann nicht sagen, dass ich die Geschichten nicht verstanden habe.
Wir sind die Bunten mag sich vorrangig an Festivalbesucher richten, aber jeder der sich für Fantasy, (Pseudo)Mittelalter, (Live)Rollenspiel und Ähnliches begeistert, wird seine Freude an der Anthologie haben. 
Das Festival spielt eine Rolle, aber die Geschichten sind so vielseitig, da ist für jeden etwas dabei: Magie, Außerirdische, zeitreisen, Hexen und Dämonen ... und eine Menge bekannter Autoren wie Ju Honisch, Tommy Krappweis oder Bernhard Hennen. 
Und so vielseitig wie ein Mittelalterfestival sein kann so vielfältig sind auch die Geschichten. 
Natürlich kann man auch über diese Anthologie das sagen, was für die meisten Kurzgeschichtensammlungen zutrifft: Nicht jede Geschichte gefällt, aber die Geschmäcker sind unterschiedlich und so dürfte für jeden etwas dabei sein.

Wir sind die Bunten ist wirklich bunt, mal unterhaltsam, mal langweilig. Manchmal wünschte man das Festival zu kennen, manchmal ist der Bezug zum Mediaval eher gering. 
Aber ... es ist ein kurzweiliges Lesevergnügen für alle die Kurzgeschichten mögen und sich gerne in eine andere Zeit (und das kann auch die Erinnerung an vergangene Festivaltage sein) versetzen lassen. 

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