Dienstag, 4. August 2020

Elaine Viets: Mord auf High Heels (Rezension)

Die Mystery-Shopperin Josie Marcus hat einen neuen Auftrag: ein Testkauf bei Soft Shoe, der angesagtesten Schuh-Boutique von St. Louis. Allerdings ist der Inhaber Mel Poulaine nicht nur aus beruflichen Gründen von Josies Füßen fasziniert … Sie verfasst einen vernichtenden Bericht, der Mels Karriere zerstören könnte – und kurz darauf wird er ermordet. Josie ist entschlossen, sich dieses Mal rauszuhalten. Aber als die Tochter ihrer Nachbarin, Cheryl Malmy, verdächtigt wird, beschließt Josie, doch Nachforschungen anzustellen. Kann sie einem Killer ein Bein stellen, der ihr immer einen Schritt voraus zu sein scheint?
Natürlich ist die Frage berechtigt, warum gerade ich dieses Buch lese (wobei  man sich das auch bei anderen Büchern fragen muss). High Heels sind jetzt nun wirklich nichts, was mich anspricht und auch wenn es das Klischee des modebewussten homosexuellen Mannes gibt ... ich entspreche dem so gar nicht. Aber abgesehen von sexueller Orientierung und Modegeschmack gibt es etwas, das gegen das Buch sprechen würde:
Elaine Viets. Meine erste Erfahrung mit der Autorin war eher enttäuschend, um nicht zu sagen langweilig. (siehe hier).
Aber irgendwie bin ich doch in Besitz von Mord auf High Heels gelangt.
Mir wurde erst beim zweiten Blick auf das Cover bewusst, dass es sich um den zweiten Fall handelte, aber wie so oft bei Krimiserien, spielt das keine Rolle. Ich hatte nicht den Eindruck irgend etwas verpasst zu haben.

Also ... der Krimi richtet sich (wer hätte das gedacht) an Frauen. Es geht um Fußfetischismus und einige damit verbundene (merkwürdig anmutende) Praktiken. Das ist der skurrile Teil des Buchs.
Der Rest ist heiter, witzig und (auch wenn man das nicht glauben mag) teilweise sehr spannend. Es wird fröhlich ermittelt (immer unter dem Radar der Polizei), es wird beschattet, verdächtigt, beschuldigt, getäuscht und auf Kinder aufgepasst. Es ist ein buntes Durcheinander, das für den genau richtigen Lesespaß für den Sommer sorgt. Und man muss sich nicht mit Schuhen auskennen, denn am Ende führt uns Elaine Viets in die Welt der Schuhe ein. Diesen Teil habe ich aber überflogen, mein Interesse an Damenschuhen ist (so muss man es knallhart sagen) nicht vorhanden und ich habe auch nicht das Bedürfnis einer Weiterbildung.
Aber davor wurde ich erstaunlich gut unterhalten.

Einen anspruchsvollen Thriller darf man nicht erwarten, aber ein buntes Sammelsurium an Verdächtigen und anderen Personen, witzige (und peinliche) Situationen, Wortwitze (die mal gut, mal peinlich sind) und viel Spaß.
Man muss kein Fußfetischist sein um Gefallen an dem Buch zu finden.

(Aber was ein Mystery-Shopper ist, weiß ich immer noch nicht)

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