Samstag, 13. Juni 2020

Lilith Lamprecht: Daijin (Rezension)

In einer namenlosen Welt waren die Daijin die unsterblichen Hüter, bis sie verschwanden. Nun regieren die unsterblichen Askari seit Jahrhunderten und bestimmen die Schicksale der Sterblichen. Als Lhada Anat da Khema, eine der letzten beiden Goldenen Daijin auf der Welt, dem Askari-König aus der Hauptstadt entfliehen kann, landet sie in einem sterblichen Stamm, dessen Anführer Muro ihr verspricht, sie in Sicherheit zu bringen. Während Lhada immer mehr erkennt, wie sehr sie von den Askari benutzt und belogen wurde, lernt sie das einfache Leben der Stämme kennen, wird jedoch mehr und mehr eingeholt von den Schatten ihrer Vergangenheit. Die Sterne lenkten sie zu Muro, aber wieso? Inzwischen muss Prinzessin Nei-Jimi zusammen mit dem General Kim-Rho in der Hauptstadt einem Verbrechen nachgehen und versuchen, das Chaos, das Lhadas Verschwinden angerichtet hat, wieder zu lösen. Beide Frauen stehen vor schwierigen Aufgaben und der unweigerlichen Frage, wer sie tatsächlich sind.
Immer wieder liest und hört man davon dass Selfpublisher schlecht schreiben und nur deshalb ohne Verlag veröffentlichen, weil sie keinen finden.
Das mag vielleicht auch stimmen, aber das heißt nicht, dass Selfpublisher grundsätzlich schlecht schreiben. Es gibt schlechte Autoren, aber die finden sich auch in großen Verlagen (und ich verstehe nicht, wie diese einen Verlag finden konnten ... und auch ein Bestsellerautor legt mal ein schlechtes Buch hin ... obwohl ... Bestsellerautoren sind so eine Sache für sich ... aber darum sollte es nicht gehen).
Daijin gehört zu den Büchern, die durchaus einen Verlag verdient hätten.
Eine Fantasygeschichte, die mich von der ersten Seite faszinieren konnte. Ein interessanter Hintergrund (der mich Ansatzweise an das Rollenspiel EXALTED erinnerte), interessante Charaktere (die man mögen oder hassen kann, aber natürlich fehlen auch zwielichtige oder undurchschaubare Persönlichkeiten nicht) und eine spannende (teilweise humorvolle) Handlung machen Daijin zu einem echten Lesevergnügen.

Der Fantasyliebhaber bekommt (fast) alles, was man von Fantasy zu erwarten hat (außer fantastische Kreaturen und epische Schlachten, aber erstere fehlen nicht wirklich und auf letzte verzichte ich gerne). Es gibt eine gewisse Art von Magie, Intrigen, Missverständnisse und ein Verbrechen.

Die Geschichte wird fortlaufend von verschiedenen Personen erzählt, so dass man das Gefühl bekommt alles zu erfahren und überall dabei zu sein. Die Protagonisten werden gut skizziert und auch die Charakterentwicklung ist gelungen.
Lhada sorgt mit ihrer Ahnungslosigkeit und Naivität für zahlreiche witzige Szenen, aber das ist nicht der Grundton des Buchs.

Ich habe bekommen, was ich von einem guten Buch erwarte: Große, kurzweilige Unterhaltung.

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