Mittwoch, 8. April 2020

Arthur Conan Doyle: Das Tal des Grauens (Rezension)

Sherlock Holmes erhält eine Nachricht von einem Informanten, der eng mit seinem Erzfeind Professor Moriarty zusammenarbeitet.
Holmes soll sofort nach Birlstone in Sussex kommen. Dort soll er einen gewissen Douglas schützen. Doch kurz darauf berichtet ein Beamter des Scotland Yards, dass Douglas auf entsetzliche Weise ermordet wurde.
> Holmes und Watson brechen auf. Werden sie dabei auf Moriarty treffen?
"Wenn Sie aber Moriarty einen Verbrecher nennen, so begehen Sie damit im Sinne des Gesetzes eine Beleidigung, und darin gerade liegt der eigenartige Reiz der ganzen Sache. Der größte Bösewicht aller Zeiten, der Organisator teuflischer Verbrechen, das geistige Haupt der Unterwelt - ein Kopf, der ein ganzes Volk zum Guten oder Bösen lenken könnte, das ist das Bild des Mannes."
"Das Tal des Grauens" ist der vierte (und letzte) Roman den Arthur Conan Doyle mit Sherlock Holmes schrieb. Er erschien 1915. Der Haupthandlungsstrang, welcher im ersten Teil beschrieben wird, spielt im Jahre 1888 in der englischen Grafschaft Sussex, während der zweite Teil aus einer Rückblende in das Jahr 1875 besteht. Der zweite Teil ist geographisch im amerikanischen Pennsylvania angesiedelt. Der erste Teil ist spannend und in typischer Holmes-Manier. Der Detektiv ermittelt zusammen mit der örtlichen Polizei, ist dieser aber immer einen Schritt voraus und hält sich mit seinen Ermittlungen zurück. Watson berichtet und ist noch planloser als die beteiligten Polizisten. Vielleicht ist die Auflösung des Mordes nicht sehr innovativ aus heutiger Sicht, aber 1915 mag es anders gewesen sein. Trotzdem bekommt man einen klassischen englischen Krimi vorgesetzt, der das Umfeld und die Ermittlungen gut beschreibt und gut unterhält. Allerdings ist der Mord nach der Hälfte des Buchs aufgeklärt und man fragt sich, was die Rückblende noch Aufregendes zu vermitteln weiß.
Leider hat die Rückblende kaum etwas Aufregendes zu berichten. Für einen Holmes-Roman ist sie zu lang (vor allem weil weder Watson, noch Holmes eine Rolle spielen) und eher ermüdend. Selbst die kleine Überraschung am Ende macht es nicht besser. Ein kurzer Aha-Effekt, aber ... so interessant der erste Teil auch ist, der zweite Teil ist es nicht.
Ich glaube, dass DAS TAL DES GRAUENS die bisher schlechteste Geschichte des Doyle-Holmes ist, die ich gelesen habe. Und das nur wegen des zweiten Teils.
Und die Erwähnung von Moriarty hat auch mehr etwas paranoides als wirklich viel mit dem Fall zu tun.
Als Holmes-Fan wird man das Buch lesen, aber ... man muss es nicht.

Das Buch wurde mehrmals in Deutschland herausgegeben und übersetzt, u. a. auch unter den Titeln Das Tal der Angst oder Das Tal der Furcht.

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