Samstag, 28. März 2020

Sophie Oliver: Der blaue Pomander (Rezension)

London 1896: Eine berüchtigte Mörderin soll hingerichtet werden. Kurz vor ihrem Tod erzählt sie den Gentlemen vom Sebastian Club von einem antiken Duftbehälter, dem legendäre Heilkräfte nachgesagt werden. Gibt es ihn wirklich? Oder ist der blaue Pomander nur das Hirngespinst einer Geisteskranken?
Um der Sache auf den Grund zu gehen, reisen die Ermittler nach Salzburg, ins Kaiserreich Österreich-Ungarn. Sie stellen rasch fest, dass sie auf der Suche nach der Kostbarkeit nicht allein sind, sondern von einem Konkurrenten verfolgt werden, der auch vor Mord nicht zurückschreckt. Als ihnen der geheimnisvolle Unbekannte immer näher kommt, wird die Lage brenzlig.

Der blaue Pomander ist der dritte Fall der Gentlemen aus dem Sebastians Clubs. Der Sebastian Club ist ein vornehmer Londoner Herrenclubs, der sich zum Ziel gesetzt hat, Verbrechen aufzuklären, an denen Scotland Yard scheitert. Unter den Ermittlern befindet sich aber auch eine (als Mann verkleidete) Frau. Und was ist ein Pomander? Ich wusste es nicht, aber es wird dankenswerter Weise auch am Anfang des Buchs erklärt.
Wikipedia sagt folgendes: Der Begriff Pomander oder Bisamapfel bezeichnet Duftstoffzubereitungen mit Zutaten wie Ambra oder Moschus („Bisam“) sowie die tragbaren, meist annähernd kugelförmigen Behälter, in denen sie aufbewahrt wurden. Bisamäpfel wurden bis ins 17. Jahrhundert hinein zu medizinischen Zwecken verwendet und dienten oftmals gleichzeitig als Schmuck. Der blaue Pomander ist aber nicht nur ein einfaches Schmuckstück. Es soll einst Paracelsus gehrt haben und magische Kräfte besitzen (Verrate ich zu viel, wenn ich sage, dass das nicht der Fall ist und der blaue Pomander nur sehr sehr viel Geld wert ist? Es ist ein viktorianischer Krimi kein Krimi mit phantastischen Elementen).
Es ist ein spannender Krimi, der von Beginn an zu fesseln weiß und so ist es (leider) ein eher kurzweiliges Lesevergnügen. Ich habe nicht den Eindruck, dass man die beiden Vorgänger kennen muss, aber ich werde sie bestimmt auch noch lesen.
Der Kriminalfall ist interessant, die Charaktere (sowohl die Ermittler, als auch die Verdächtigen und andere Nebendarsteller) sind gut gezeichnet und glaubwürdig. Ich mag Freddie, die anscheinend eine tragende Rolle bei den Fällen spielt und hier wohl erstmals auch als ermittelnde Frau in Erscheinung tritt.
Ein viktorianischer Krimi ganz nach meinem Geschmack: Eine spannende Handlung, interessante Charaktere und nebenbei erfährt man noch etwas über die entsprechende Zeit und einige wichtige Personen.
Ich werde die Reihe bestimmt nicht aus den Augen verlieren.

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