Bereits gestern habe ich ein paar "schwule" Bücher vorgestellt und die Gründe warum ich das mache.
Die Reaktionen waren vielfältig (oder anders gesagt: Nicht vorhanden).
Aber meine Liste ist noch nicht zu Ende, ein kleiner Nachschlag kommt und wie immer würde ich mich über Meinungen freuen.
Ansonsten wird ins Blaue hinein bestellt...was gut oder schlecht sein kann.
Das werde ich ja dann sehen.
J. -Ch. Busker, Ricardo Westphal: Die Geschichte der Homosexuellenbewegung in Deutschland seit 1968 und ihre Auswirkungen auf das Bild von Schwulen und Lesben in der Gesellschaft
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Manner, Sexualitat, Geschlechter, Note: sehr gut (1,0), Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Grundung des Wissenschaftlich-humanitaren Komitees 1897 in Magnus Hirschfelds Berliner Wohnung gilt als Auftakt der Schwulenbewegung. Die dort geleistete Arbeit wurde Grundlage fur die Emanzipation politischen Handelns von Homosexuellen, die bis heute Anfeindungen ausgesetzt sind. In dieser Arbeit wird die wechselvolle Geschichte der Schwulen- und Lesbenbewegung(en) in Deutschland seit den 1960er Jahren beleuchtet (bis 1990 sowohl die Situation in der DDR als auch in der BRD). Ziel ist es, aufzuzeigen, wieviel Anteil die Homosexuellenbewegung bei der Entwicklung eines Selbstverstandnisses der Schwulen und Lesben hatte. Ebenfalls Gegenstand sind die Zielsetzungen der Bewegung und deren Realisierung. Daruber hinaus interessieren die Fragen nach dem Warum und Wie der Herausbildung der offentlichen Akzeptanz, Ignoranz und/oder Abneigung Homosexueller und inwieweit sie selbst fur die (mittlerweile uberwiegend positive) gesellschaftliche Entwicklung verantwortlich gemacht werden konnen.
Oliver Müller: Der homosexuelle Staatsfeind: Die Instrumentalisierung homophober Vorurteile von 1871 bis 1945
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Familie,
Frauen, Manner, Sexualitat, Geschlechter, Note: 1,7, Ruhr-Universitat
Bochum (Sozialwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl die
Strafverfolgungen, die Diskriminierungen und die Unterdruckungen
Homosexueller nicht erst im Jahr 1871 mit der Grundung des Deutschen
Kaiserreiches unter Wilhelm I. begannen und auch nicht 1945 mit dem Fall
des Dritten Reiches beendet wurden, bezieht sich diese Untersuchung
vorwiegend auf den genannten Zeitabschnitt der deutschen Geschichte.
Unter der Fuhrung Adolf Hitlers wurden Homosexuelle registriert,
ergriffen, observiert und strafrechtlich verfolgt, sollten kastriert
oder umerzogen und im Falle des Misserfolges getotet werden. Im
Folgenden soll versucht werden eine Begrundung dafur zu finden, wieso
die homosexuelle Strafverfolgung in Deutschland ihren wohl bisher
traurigsten Hohepunkt in der Zeit von 1935 bis zum Ende der
nationalsozialistischen Machtherrschaft finden konnte. Genauer
formuliert soll der Frage nachgegangen werden, ob das rigorose Vorgehen
der Nationalsozialisten gegen kontrare Sexualempfindungen eine von
Anfang an geplante Endlosung der Homosexuellenfrage der NSDAP
darstellte, oder, falls nicht, was eine derart umfangreiche Jagd gegen
homosexuelle Manner in der NS-Zeit ausloste und inwieweit die Grunde
dafur in dem gesellschaftlichen Bild homosexueller Manner zu suchen ist.
Claudia Schoppmann Zeit der Maskierung: Lebensgeschichten lesbischer Frauen im Dritten Reich
Von lesbischen Frauen, die um die Jahrhundertwende geboren wurden, gibt es bis heute kaum Selbstzeugnisse. Claudia Schoppmann hat Frauen gefunden, die bereit waren, von ihren Erfahrungen zu erzählen. Sie schildern ihren Alltag in einer Zeit, in der homosexuelle Männer offen verfolgt und lesbische Frauen in eine prekäre Grauzone abgedrängt wurden. Was bedeutete es, im Nationalsozialismus -anders als die anderen- zu sein? Welche Konsequenzen hatte die homophobe NS-Ideologie für lesbische Frauen? Was galt überhaupt eine Frau, die ledig blieb, ihr eigenes Geld verdiente und nicht die Mutter -arischen- Nachwuchses war? Wie sich die Frauen dem Anpassungsdruck durch Tarnehen beugten oder durch unauffälliges Verhalten weiteren Nachforschungen entgingen, wie sie als Jüdinnen oder Kommunistinnen verfolgt wurden, aber auch, wie sie durch Mut und gegenseitige Hilfe überlebten, davon handelt dieses Buch.
Klaus Müller: Aber in meinem Herzen sprach eine Stimme so laut: Homosexuelle Autobiographien und medizinische Pathographien im neunzehnten Jahrhundert
Klaus Müller schreibt die Genealogie einer modernen, für den Kosmos des
Begehrens epochemachenden Figur: die Geburt des Homosexuellen aus dem
Geist der Autobiographie.
Der Homosexuelle wird zum Exempel dafür, wie das Subjekt sich selbst konstituiert.
Müller
liefert uns damit das, was Foucault ursprünglich als sechsten Band von
"Sexualität und Wahrheit" geplant, dann aber aufgegeben hatte." (Rüdiger
Lautmann) (VrW)
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