Hisashi Kashiwai: Das Restaurant der verlorenen Rezepte (Hörbuch)(Rezension)

Nagare und seine zwanzigjährige Tochter Koishi betreiben ein kleines Restaurant in Kyoto, das Kamogawa-Café. Kaum jemand kennt das Lokal, doch wer es dringend braucht, der findet es. Neben den traditionellen Köstlichkeiten der japanischen Küche bieten Nagare und Koishi ihren Gästen nämlich einen besonderen Service an: Sie kochen Gerichte nach, die man irgendwann einmal gegessen hat und deren Rezept man nicht kennt. Mit detektivischem Spürsinn finden sie heraus, wie die verstorbene Ehefrau ihre Udon-Nudelsuppe kochte, beschwören die verschüttete Erinnerung an eine große Liebe herauf oder schenken mit dem Geschmack eines Kindheitsessens Trost.
Der Klappentext klingt interessant und auch wenn ich etwas gehadert habe, habe ich mich dann doch "überreden" lassen, das Buch zu lesen, bzw. zu hören. Food Detectives klingt ja durchaus mal außergewöhnlich.
So außergewöhnlich ist die Geschichte dann leider nicht, und ich muss sagen ... eigentlich ist sie ziemlich langweilig.
Im Zentrum steht das „Restaurant Kamogawa“, ein unscheinbarer Ort, der keine Speisekarte besitzt und trotzdem jedes Gericht zubereiten kann – vorausgesetzt, der Gast erinnert sich daran. Denn hier geht es nicht nur um Essen, sondern auch um Emotionen, Vergangenheit und Heilung. Sieben Geschichten werden erzählt, als Roman kann man DAS RESTAURANT DER VERLORENEN REZEPTE also nicht bezeichnen, aber das wäre ja nicht unbedingt von Nachteil. Nur ... die Geschichten laufen alle nach dem gleichen Schema ab: Ein Gast kommt ins Restaurant, erzählt seine Geschichte und kommt später wieder um das Gericht zu probieren und eine Geschichte zur Entstehung zu bekommen... tatsächlich scheint der interessante Teil zu fehlen, nämlich wie sich Nagare auf die Suche nach dem Rezept macht. Das wird nur erzählt, und kommt so etwas zu kurz. Das was übrig bleibt, ist nicht ganz überzeugend.
Kashiwai schreibt schlicht, klar und unaufgeregt. Wer Action oder komplexe Figuren sucht, wird hier weniger fündig. Leider plätschern die Geschichten auch unaufgeregt vor sich hin und man hat den Eindruck, dass irgend etwas fehlt. Gefühle werden nur angedeutet, Spannung darf man vermissen ... was bleibt ... keine Ahnung. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und hätte mir als Sprecher eine Frau gewünscht. Thomas Höricht fand ich etwas deplatziert, das hat mich etwas irritiert.

Es gibt weitere Teile, aber ich werde sie weder hören noch lesen und wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich auch gar nicht, wem diese Art von Geschichten gefallen könnte. Zu ähnlich sind sie sich, zu kurz kommt die eigentliche "Ermittlungsarbeit" und von den Rezepten hat man auch nichts davon. Die hätte ich mir gerne als Anhang gewünscht beziehungsweise als zusätzliche Datei)

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